Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 178
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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178 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 4. Heft. (April 1881.)

lieh heilig sprechen. Wir sind anderer Ansicht und glauben
dahei an wirkliche Visionen. Sie war eben ein visionäres
Schreib-Medium. Sie schrieb zwischen 4151 und 1158 „Ueber
die Natur des Menschen und der Elemente und verschiedener
Geschöpfe, auch wie man durch diese den Krankheiten des
Menschen Beistand leisten kann", wie ihr Biograph sagt,
dem der uns erhaltene Titel: „Feinheiten und Heimlichkeiten
(subtilitates) der erschaffenen Dinge" sehr gut
entspricht. Ihr verdankt die deutsche Naturforschung die
Namen einer Menge damals üblicher Heilpflanzen und Heilmittel
im Volke, welche sicher als echt germanisch zu betrachten
sind. So erklärt sie z. B. bei den Schöpfungsworten:
„Es werde Licht", als selbstverständlich: die einzelnen Gestirne
schuf Gott erst später; dieses allgemeine Licht aber
sind die leuchtenden Engel, und, fügt sie etwas später hinzu
, als Gott dies Licht schuf, welches flüchtig ist und überallhin
sich bewegen kann, hatte er schon die Absicht, diesem
Lichte oder geistigen Leben, welches im Menschen das
Athmen der Seele ist (spiritalis vita, quae spiraculum vitae
est), eine körperliche Masse vom Leimen der Erde beizugeben
, damit diese flüchtige Seele nicht verfliegen, noch
verwehen kann, sondern dureb „die Unfähigkeit sich aufzuschwingen
so gebunden ist, dass sie deshalb um so begieriger
und schärfer zu Gott aufschaut. Deshalb hegt aber
auch die alte Schlange gegen diese Verbindung Hass und
Neid, weil der Mensch dadurch, obschon mit dem Körper
besehwert, sich doch in seinem Geiste (rationalitas) zu Gott
erheben kann." Von diesem göttlichen Lichte ist aber, wie
es anderswo heisst, auch das Element Feuer nicht verschieden
. Das Feuer aber ist der Hildeyardis in der Natur
nichts anderes als eine Alles durchdringende Bewegungskraft
. So sagt sie z. B.; „Wie könnte das Wasser denn
laufen, wenn es nicht Feuer in sich hätte?" —

Ferner zieht sie gegenüber der Kirchenlehre von den
Bussen und Kasteiungen, von der Herabwürdigung des irdischen
Menschen als einer sündigen elenden Creatur, die
nur im künftigen Leben Freude und Glorie erlangen kann,
eine ganz andere geistige Lehre, welche das visionäre Schauen
unseres amerikanischen Sehers von Poughkeepsie Andrew
Jackson Davis erst im 19. Jahrhundert auf die höchste Höhe
der philosophisch - spekulativen Entwickelung in seinen 30
Werken geführt hat: — „0 Mensch! Blick auf den Menschen.
„Denn der Mensch hat Himmel und Erde und alles Erschaffene
in sich und ist doch eine einheitliche Gestalt, in
„der Alles verborgen steckt." — Daher ist es kein Wunder,
dass diese erste Abtheilung ihrer Naturgeschichte schon


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