Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 182
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0190
182 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 4. Heft. (April 1881.)

Mr. Adshead in Belper zum Einheimsen der von diesem
Herrn ausgeschriebenen 10,000 Mark. Bekanntlich zahlen
Adshead und einer seiner Gesinnungsgenossen diese Summe
demjenigen, der die Erscheinungen der Miss Wood auf dem
Wege der Taschenspielerei zu wiederholen vermag."

e) Die 2. Beilage zum Leipziger Intelligenzblatt No. 65
vom 20. März er. bringt folgenden Artikel; — Ein Medium
vor Gericht. — In dem bekannten Spektakelstück „Le ju$
polonais" hat das Autorenpaar Erckmann-Chatrian bereits vor
Jahren den Mesmerismus als Helfershelfer der Justiz auf die
Bühne gebracht. Die Kunde von der Macht eines Magnetiseurs,
Schlafende wider Willen zum Sprechen zu bringen, treibt
dort einen Verbrecher zum Geständniss. Eine Geriehts-
scene« welche sich dieser Tage in Paris abspielte, wies dem
Mesmerismus eine andere Stella an. Die Neigung zu hypnotischen
Zuständen ward Grund zur Freisprechung eines
Uebelthäters. Ein junger Mann, Namens Didier, war wegen
anstössigen Betragens in den Champs Elysees arretirt und
zu drei Monaten Gefängniss verurtheilt worden. Im Getan
gniss liess das auffällige Benehmen des Inhaftirten eine
ärztliche Untersuchung opportun erscheinen, welche denn
auch \on den beiden Irrenärzten Dr. Mottet und Dr. Mesmet
vorgenommen wurde. Die Untersuchung ergab, dass Didier
an einem hochgradigen Somnambulismus leide} dessen Anfälle
durch den Willen Anderer herbeigeführt werden
könnten. Diese Erklärung führte zu einer erneuten Verhandlung
vor dem Appellhofe, und schon waren die Richter
auf dem Punkte, sich zur Fällung des Urtheils zuzück-
zuziehen, als die beiden Aerzte sich bereit erklärten, ihre
Versicherungen durch Experimente an dem Medium vor
dem Gerichtshofe zu erhärten. Dieser ertheilte seine Zustimmung
hierzu, worauf sich die Richter, die Aerzte und
der Gefangene in ein Seitenzimmer begaben. Hier hyp-
notisirte Dr. Mottet das Medium auf dem üblichen Wege
durch Fixirung mit den Augen und Bestreichen mit den
Händen. Richter und Aerzte verliessen Didier darauf und
kehrten in den Gerichtssaal zurück, jenen unter Bewachung
von Gensdarmen zurücklassend. Die Thür ward verschlossen.
Dann rief Mottet laut Didiers Namen. Eine kolossale Veränderung
im Wesen des Kranken war die Folge. Der
eben noch schlaff und träge, ein Bild äusserster Erschöpfung
war, hatte auf einmal die Kraft eines wüthenden Löwen.
Einen furchtbaren Schrei ausstossend, die beiden Wächter,
welche ihn bei den Armen festhielten f bei Seite werfend,
stürzte er gegen die Thür mit solcher Wucht, dass das
Schloss zerbarst, und drang, die Zwischen stehenden nieder-


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