Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 183
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen.

183

schlagend, ungestüm gegen Dr. Mottet vor. "Wenig Schritte
vor ihm stutzte er und, indem er starr auf seinen Mag-
netiseur blickte, begann er zu zittern. Die Kräfte ver-
liessen ihn und demüthig harrte er — immer geistesabwesend
— den Befehlen seines Meisters. „Entkleide Dich", sagte
der Arzt; und mit fieberhafter Hast entledigte sich Didier
seiner Kleider. „Bekleide Dich wieder", fuhr Jener fort,
und Dieser folgte schleunig der Weisung. Als darauf Dr.
Mottet durch Anblasen den hypnotischen Zustand aufhob,
wusste der Erweckte nichts von den Vorgängen und fiel in
seine Lethargie zurück. Dieselben hatten für den Gerichtshof
etwas so Unnatürlich-Räthselhaftes, dass sie geneigt
schienen, das Ganze für eine Komödie zu nehmen. Da
ging Dr. Mesmet ans Werk. Auch er hypnotisirte den Gefangenen
und befahl ihm darauf, ihm einen Brief, den er
vorher im Gefängmss erhalten, aus dem Gedächtniss niederzuschreiben
. Das Medium gehorchte und schrieb den Brief
ohne Fehler. Während des Schreibens bohrte der Doktor
eine Nadel iu den Nacken Didiers, ohne dass dieser eine
Empfindung dafür merken Hess. Damit hatte der Gerichtshof
genug des Beweises. Er sistirte die Experimente, nachdem
schon längst aus den Reihen des durch das Schauspiel
gefolterten Publikums die Rufe „Assez, assez" laut geworden
waren. Das Urtheil stellte die Unzurechnungsfähigkeit
des Angeklagten fest, annullirte das Urtheil des
unteren Gerichtes und liess den Unglücklichen frei. Die
Vertheidigung hatte der Advokat ./. Reitlinger geführt. —
Soweit der Bericht, an welchen wir die Meinung knüpfen,
dass, wenn man diese Opfer des Hypnotismus, — was wir
für richtig halten, — für unzurechnungsfähig erklärt und
ihnen die Verantwortlichkeit für ihre Handlungen nimmt,
als natürliche Konsequenz die Forderung sich ergiebt, dass
dieser psycho-physisehe Kretinismus der Oeffentlichkeit entzogen
und er, wie die eigentlichen Geisteskranken, in
sichere Asyle verwiesen werde4< — Ob diese Folgerung wirklich
die einzig natürliche und consequente sein mag ? Dann
wären also alle von Hansen und Anderen Hypnotisirten
doch wohl sammt ihren Magnetiseuren in Irrenhäuser einzusperren
? Wie human!

f) Der Culturkampf und seine Wirkung auf die
nächste Zukunft mit Zugrundelegung der „Herannahenden
Crisis" von Andrew Jackson Davis. Für die
Jetztzeit bearbeitet von Dr. Georg von Langsdorf/*. (Leipzig,
W. Besser, 1881.) gr. 8°, 144 S. Wir können gegen den
im Grossen und Ganzen vortrefflichen Inhalt dieses
Buches nichts einwenden, wohl aber gegen die Form, in


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