Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 190
(PDF, 157 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0198
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190 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 4. Heft. (April 1881.)

q) Unter dem Titel: „Die theosophische Gesellschaft
in Indien" hat sich nach längerer Zeit wieder
einmal Herr Julius Sünde früheren Andenkens im „Daheim"
Nr. 27 v. 2. April er. über den Spiritismus hören lassen.
Er selbst bringt in seinem Artikel „ein greuliches Gemische
von unverdauter Philosophie/* missverstandener Theologie,
schiefer Naturansehauung und aberwitzigem Altweibergewäsche
," das er doch dem Spiritismus gleich Eingangs
vorwirft, aufs Beste zu Stande. Einen wirklichen Einblick
in die thatsächlichen Verhältnisse der Bewegung hat er
noch nicht gewonnen, sondern nur einige aus ihrem Zusammenhange
gerissene Stellen und Erscheinungen ohne
weiteren Nachweis als albern und kindisch hingestellt.
Diese Art des Verfahrens ist nicht neu. ihn ärgert zuerst
Hennj Kiddle, der Superintendent und Magister Artium in
New York mit seinen „Spiritual Communications/4 besonders
über Shakespeare; dann Herr Oberst Olcott und Frau Helene
P. Blavatsky, die bekannten Herausgeber des „Theosophisten
" in Bombay, welche am 12. Juli 1880 in einem
buddhistischen Tempel zu Ceylon lehrend auftraten und
die gesammte eingeoorene Bevölkerung für ihre Sache begeisterten
. So berichtete wenigstens die offizielle indische
Zeitung, „Der Pionnier." Herr Sünde wittert nua lauter
Unheil in dieser buddhistisch-spiritistischen Zusammenrottung
auf politischem wie kulturgeschichtlichem Boden:
„nicht bloss das Individuum macht diese Sache elend,"
schliesst er, „sie brachte auch schon ganzen Völkern das
Verderben!" — Wir selbst fürchten für Sünde s Verstand.

r) Eine heitere medizinische Anecclote erzählen
die „Wiener medizinischen Blätter" in einem Artikel
ihrer letzten Nummer in nachstehender Weise: —
„In dem prächtigen Werke Eduard Albert s, von dem soeben
der erste Band (Die chirurgischen Krankheiten des Kopfes
und des Halses) in zweiter Auflage erschienen ist, enthält
die erste Vorlesung, welche von der Narkose handelt, die
folgende Notiz: „Als Simpson mit der Chloroformirung der
Gebärenden auftrat, agitirten religiöse Zeloten in England
dagegen, da es ja heisse: „Du sollst in Schmerzen gebären."
Simpson fertigte diese Partei, unter welcher sich auch
Aerzte befanden, mit der biblischen Thatsache ab, dass
Gott selbst Adam narkotisirte (imisit soporem, er versenkte
ihn in einen tiefen Schlaf), als er aus seiner Kippe Eva
schuf." — Wir sind eher der Meinung, dass der liebe Gott
gar keiner narkotischen Mittel dazu bedurfte, sondern Adam
einfach ä la Bansen hypnotisirte. Letzteres Wort bedeutet
allein „in einen tiefen Schlaf versenken." Narkotisiren heisst
aber „durch ein Rauschmittel betäuben,"


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