Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 196
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0204
196 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1881.)

Versen liest wie: —„Na, endlich Luft ich mir mach'!
„Arnulf Maria von Taitenbach, geboren im Jahre des
„Herrn 18. Wonnemonat 1306, — gestorben im
„Jahre des Herrn 2t. Hornungsmonat 1390. So
„alt war ich damals; seit dem bin ich viel älter
„worden. — Ich hab* dich, lieb' Kind, auf den
„Trümmern meiner zerstörten Burg geseh'n— du
„dachtest an das alte Leben und sein Vergeh'n;
„—- du sagtest: — „Hier ist mein Zimmer, dort
„mein Thurm, — wie heulet der Wind und der
„Sturm! — Nur einen Augenblick möcht' ich für-
„wahr — Alles so seh'n, wie einst es wahr!" —
„Schön' deutsch' Kind, sei geduldig, —ichbitt'
„dich, lass mich schreiben etc.", was nun auf schreib-
medianischem Wege auch geschieht; und wer weiter seine
romantische Schilderung des alten „Gonibitz" und der Umgebung
seiner Burg verfolgt, welche folgende Kraftstellen
enthält: — ,,Es war ein herrlich Leben; — in der
„Zeit der Hirschen-Brunst — hörte man ihr
„Spielen und ihr Röhren — bis hinauf zur stattlichen
Burg. — Auch die Schnepfe und Ente, —
„der Kibitz und der Gänse manche — waren hier
„zu Hause wohl. — Auf den Bergen wuchs kein
„Wein, — den brachten die WäP sehen erst b er ein;
„— die haueton unsere lieben Wälder nieder,
„— dass niemals sie erwuchsen wieder. — In den
.,Bergen hauste das wilde Schwein —und auch der
„liebe Brummbär war darein, dessen Schinko
„sehr wohl schmecketc, — der den Honig gerne
„leckete, — dessen Haut zum Liegen köstlich
„war —" wird wohl unwillkürlich mit uns fragen, ob dieses
wirklich die Sprache eines Kitters des XIV. Jahrhunderts
ist, und dieselbe als solche wohl nicht sofort identificiren
können. Aber wir wagen es kaum, einen so ritterlichen
Geist eines so hochgestellten Mediums mit genau demselben
gewöhnlichen Maaszstabe, wie die philosophischen Geister
eines Kant und Davis, zu bemessen und zu beurtheilen. Wir
haben hier offenbar ein dichterisches Medium vor uns,
das in innigsten sympathetischen Rapport mit einem jedenfalls
ritterlichen Minnesänger des XTV. Jahrhunderts
gerathen zu sein scheint: — „Warum, o schön' Roth-
„haar, sag ich dies, — warum das Minnelied von
„mein* Paradies?" — Da ist es unendlich schwierig,
wenn man nicht selbst Germanist und Dichter ist, sicli
richtig in den Geist jener Zeit und in den Geist des Geistes
zurückzuversetzen. Wir müssen wohl oder übel das Urtheil


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0204