Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 202
(PDF, 157 MB)
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202 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1881.)

clächtigt er die Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit der
Oirkel und gleichzeitig auch die der angelsächsischen und
derjenigen Zeitschriften, welche üher dergleichen Fälle als
ihnen wahrscheinlich echte, resp. von ihnen genau geprüfte
berichten. Diejenigen Fälle fasst er aber ganz und gar
nicht ins Auge, bei denen entweder sowohl die Medien als
die Cirkel von Selbsttäuschungen, oder von Geistertäuschungen
düpirt sind; oder wro die Medien yqa den Cirkeln
selbst getäuscht sind, wie diess notorisch in München mit
dem mechanischen Frosch geschah; oder wo von Seiten der
Geister nur ein Schein von Täuschung vorliegt, welcher
als solcher nicht sofort erkannt wird. "Wer kennt denn
schon alle physikalischen und geistigen Gesetze so genau
und eingehend, um über die Echtheit jedes Phänomens sofort
absolut sicher zu entscheiden? Wurden nicht die
grössten Naturforscher regelmässig trotz aller von ihnen
aufgewendeten Vorsichtsmaassregeln von immer neuen und
verschiedenartigen geistigen Manifestationen überrascht ?
Weshalb treffen denn die Cirkel alle ihnen menschenmöglichen
und erdenkbaren Vorrichtungen, um ein physikalisches
Medium so zu sichern, dass, wenn es ein noch so geschickter
Taschenspieler wäre, kein Betrug seinerseits durch
eigene Manipulation vorkommen kann? Und wenn trotz
alledem Manifestationen stattfinden, müssen alsdann die
physikalischen Berufs-Medien durchaus Betrüger sein?*)

Gr. C. Wittig.

*) Herr von Pappard scheint die Thacsaehe nicht zu kennen, dass
es auch unter den Piivat-Medien Betrüger giebt. Der Wunsch, in der
Gesellschaft eine Rolle als aussei gewöhnliehe Person zu spielen,
welche mit wundersamen Fähigkeiten ausgestattet sei, oder, was dasselbe
ist, als ein Medium zu gelten; oder aber die Neigung, Scherze
zu treiben, und sich über Leute zu belustigen, welche so albern sind,
an Alles zu glauben, was man ihnen im Namen des Spiritismus bietet,
— das ungefähr sind die Motive dieser Art von Medien. Wir haben
zu unserem Bedauern diese Thatsache ziemlich oft zu constatiren; und
Herr von Boppard wiid wohl ehestens auch dieselbe traurige Erfahrung
machen. Die sich daraus ergebende Moral ist: gleiches Misstrauen
gegen alle Medien.' Die allein zu befolgende Methode ist: Kritik und
Würdigung der Thatsachen nur nach deren eigenem innern Werthe*
Das argumentum ad hominem oder die Schiebung der Schuld auf das
Medium allein, ist bei dieser Art von Studien durchaus nicht anwendbar.

Anmerkung des Herausgebers.


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