Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 210
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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210 Psychische Studien. VIII. Jahrg 5. Heft. (Mai 1881).

Weltanschauung und persönlichen Bedeutung dadurch ins
Wanken kam; sie Hohen es, wie die Menschen das Erdbeben
! Ich habe so Manches gelernt aus den Eindrücken!
Nur Derjenige, dem die phänomenale Welt nicht gefällt,
geht herzhaft auf die Entschleierung der intelligiblen los.

Bei durch den Zufall gemischten Zirkeln kommen
schliesslich minder vollkommene Manifestationen unter grosser
A.nstr engung zu Stande, und diese werden mit Recht als
die unharmonischen Zirkel von den Medien bezeichnet. Es
gibt eben schlechte, harte, unharmonische und auch diesen
Eigenschaften entgegengesetzte Zirkel, da nicht nur physikalische
Bedingungen, sondern auch andere Gründe und
Motive ins Spiel kommen, in welchen diese Verschiedenheit
ihre Ursache hat.

Die intelligiblen Wesen werden mit den Manifestationen
auch nicht weiter gehen, als die Nerven der Anwesenden,
oder auch nur eines einzigen es zulassen; es sprechen dafür
sehr viele Beobachtungen. Die Harmonie eines Zirkels kann
auch durch die Furcht gestört werden.

Endlich ist es auch denkbar, dass die intelligible Welt
uns nur darum fernblieb, weil wir noch nicht auf jener
Stufe der Entwicklung standen, um ohne Gefahr mit ihr
zu verkehren. Ich habe schon im zweiten Bande gesagt,
dass die Folgen der Annäherung für uns nicht vortheilhaft
waren; wir können aber eben darum nicht wissen, ob sich
das Verhältniss nicht bessern werde, wenn wir objectiver
werden. Bid jetzt wenigstens haben wir nur eine Steigerung
zu eonstatiren, sowohl was die Zahi der Medien und
Anhänger, als die experimentellen Leistungen anbelangt.
Wo das seine Grenzen finden wird? Ich weiss es nicht.
Nachdem aber jede Entwickelung wellenförmig geht, so
dürfte dies aller Wahrscheinlichkeit nach auch hier der
Fall sein. Es wird sich nur die Form ändern. So wie sich
aus der Alchemie die Chemie, aus der Astrologie die Astronomie
entwickelte, so werden sich aus der sogenannten
Psychographie, Nekromantie, Magie u. s. w. eine Art trans-
cendentaler Ethik und Physik entwickeln. Die Geheimthuerei
und egoistische Selbstüberhebung der Bosenkreuzer hatte
jeden praktischen Erfolg unmöglich gemacht; gegenwärtig
spielt die Sache im vollen Lichte der Oeffentlichkeit und
wird zum Theile wenigstens mit genügender Objectivität und
in bester Absicht ausgenützt.

Eines muss ich besonders als das Resultat meiner Erfahrungen
überhaupt hervorheben. Die intelligible Weit
respectirt unsere Autonomie in auffallender Weise; die gebratenen
Kastanien wachsen für Niemand auf dem Baume.


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