Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 212
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0220
212 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 5. Heft (Mai 1881.)

Wollen wir versuchen, ölen einzig denkbaren Fall und
die einzig denkbare Weise anzudeuten.

Wenn wir ein Telegramm nach Amerika expediren,
so hat das drei Bedingungen: 1. Einen geeigneten Apparat
in Europa; 2. einen geeigneten Leitungsdraht, und 3. einen
geeigneten Apparat in Amerika, der auf die Einwirkung
in geeigneter Weise reagirt Die Entfernung fällt nicht ins
Gewicht, weil wir wissen, dass tür elektrische Fernwirkung
keine Distanz zu gross ist, und weil die Distanz in der
infcelligiblen Welt yon dem Begriffe derselben in der phänomenalen
Welt weit abweicht.

Schon Alexander v. Humboldt hat jeden Willensact mit
einer elektrischen Entladung verglichen; dass von Mensch
zu Mensch, von Himmelskörper zu Himmelskörper solche
Kraftlinien als LeitungsJrähte gehen, das wissen wir; wir
wissen aber noch weit mehr. Die Erfahrung bestätiget, —
was meinen Lesern ohnehin nicht unbekannt sein wird, —
dass solche Fernwirkungen durch lebhafte Gedanken und
unter Voraussetzung von empfindlichen Naturen nicht etwas
so gar Seltenes sind. Zöllner berichtet im Anhange zu
seinem Scalenphotometer folgendes:—

„Herr Hamen hatte sich nach Beendigung seiner Vorstellungen
In der hiesigen Centraihalle auf kurze Zeit nach
London begeben, um seine Frau von dort abzuholen. Er
nahm von den ihm persönlich näher getretenen Personen
besonders freundlichen Abschied, und bemerkte hierbei Herrn
Köhler, er beabsichtige mit ihm ein Experiment aus der
Ferne zu machen; er solle in den nächsten Tagen auf sich
achten, denn Hangen beabsichtige lebhaft zu einer bestimmten
Zeit an ihn zu denken. Herr Möhler versicherte uns nun,
dass er diese Aufforderung wenig beachtet habe, indessen
sei er am nächsten Tage gegen Abend um G Uhr, ohne
irgend an Hansen zu denken, plötzlich während seiner Arbeit
erstarrt und umgefallen, und sei erst nach längerer Zeit
mit Unterstützung anderer Personen wieder in seinen normalen
Zustand versetzt worden. Erst jetzt habe er sich
des ihm von Bansen versprochenen Experimentes erinnert,
und als ich Herrn Hansen bei seiner Rückkehr nach Leipzig
über diesen Vorfall berichtete, bestätigte er mir, dass er
sich um dieselbe Zeit in Berlin befand und dort den versprochenen
Versuch durch lebhafte Ooncentrirung seiner
Vorstellungen auf die Person des Herrn Max Köhler angestellt
habe. Am 20. November wurde ich unerwartet durch
einen mehrstündigen Besuch Hanseds erfreut. Ich benützte
diese Gelegenheit, ihm die Beschreibung des soeben erwähnten
Experimentes vorzulesen, die er als vollkommen wahrheits-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0220