Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 217
(PDF, 157 MB)
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E. Hornemann: Vom Zustande des Menschen kurz vor dem Tode. 217

fahrungen sammeln könne, da dieser letzte Abschnitt des
Menschenlebens durch keine Mysterien verhüllt sei. Der
Herr Professor irrt sich darin. Tausende und Abertausende
sind bereits aus dem Jenseits zurückgekehrt und kehren
noch täglich von dort zurück, um Zeugniss abzulegen von
ihrer Geburt in die Geisterwelt, — im gewöhnlichen Leben
Tod genannt, — und vor allen Dingen von ihrem Leben in
jenem geheimnissvollen Jenseits, das sich allerdings aber
wohl etwas anders gestalten mag, als der Herr Verfasser
anzunehmen scheint. — Doch wir brauchen ja gar nicht
Beispiele aus der Erfahrung der Spiritualisten anzuführen,
um unsre Behauptung zu begründen, sondern dazu mag
uns der Inhalt der vorliegenden Broschüre selbst dienen; zuvor
aber müssen wir bemerken, dass wir des Herrn Verfassers
strenge Unterscheidung zwischen dem Zustande des
Geistes während des Sterbens und nach demselben nicht
recht zu begreifen vormögen. Er wird zugeben müssen,
dass das Entwicklungsgesetz in der Natur, so weit menschliche
Beobachtungen reichen, nirgends in seinem ehernen
Gang durchbrochen wird; dass jede neue Phase der Ent-
wickelung durch die vorherige vorbereitet und angezeigt
wird; dass mithin auch der Geist als Naturproduct diesem
Gesetz unterworfen ist, wie wir ja, so lange derselbe mit
dem irdischen Körper verbunden bleibt, hinlänglich zu beobachten
Gelegenheit haben. Es widerstreitet daher aller
Erfahrung und allem logischen Denken, dass der unvollkommene
Geist eines Menschen bei dem Verlassen seiner
irdischen Behausung plötzlich entweder zu ewiger Seligkeit,
oder zu ewiger Verdammniss eingehe, ganz abgesehen davon,
dass eine solche Annahme uns in Widerspruch mit dem
Glauben an die Allweisheit, Allliebe und Gerechtigkeit des
ewigen Gottes bringen miisste; an die Allweisheit im Hinblick
auf einen plötzlich eintretenden Zustand vollkommener
Seligkeit, den ein unentwickelter Geist, — und kein Geist
kann auf Erden völlig entwickelt werden, — weder begreifen,
noch vertragen könnte, an die Allliebe und Gerechtigkeit
in Bezug auf die ewige Verdammniss eines Geistes, dessen
Entwicklung sich ja doch wesentlich verschieden; je nach
den äusseren Umständen, in welchen sich der Träger desselben
, das körperliche Individuum, befindet und nach den
Eigenthümlichkeiten der Anlagen desselben, tür welche dieses
ja doch nicht verantwortlich gemacht werden kann, gestaltet
und gestalten muss. Die spiritualistische Lehre von
der Art der Fortdauer des Geistes nach dem Tode findet,
wie gesagt, gerade durch die Mittheilungen des Verfassers
über verschiedene von ihm beobachtete Sterbefälle eine


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