Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 219
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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E. Hornemann: Vom Zustande des Menschen kurz vor dem Tode. 219

Wenigstens habe ich bei meiner Mittheilung den Wunsch
gehabt, dass dieses der Fall sein möge. Demnächst glaube
ich auch nachgewiesen zu haben, dass der sogen, (leibliche)
Todeskampf, die Agonie, ein Ueborgang zwischen Leben
und Tod ist, und zwar ein schmerzerisfreier Zustand. Mit
dem geistigen Todeskampfe ist es andere eine Sache. Dass
der innere Blick auf Vergangenes oder Zukünftiges grössere
Klarheit gewinnt, scheint unwidersprechlich. Ob aber der
eigentliche Seelenkampf leicht oder schwer wird, hängt
von dem Seelenzustande des Sterbenden ab, vom
Gläubig- oder Nichtgläubigsein, von dem Gefühl der persönlichen
Verantwortlichkeit, von dem Zengniss des Gewissens. Tönt
diese Stimme im Innern rein und klar, zugleich mit einer
wohlbegründeten Hoffnung auf das Leben, das auf dieses
folgt, so kann der Tod ein seliger werden; und das ist gewiss
etwas, was jeder wünschen, worum jeder Gott bitten
muss." — So weit Herr Professor Hornemann, Wir nehmen
besonders von den hier fettgedruckten Stellen Notiz, da
ihr Inhalt ja völlig dem Kernpunkt der spiritualistischen
Lehre entspricht, und erlauben uns nur den Passus vom
Gläubig- oder Nichtgläubigsein, den man ja in der mannigfachsten
Weise auslegen könnte, mit einem Fragezeichen
zu versehen. Jedenfalls ist dem Spiritualismus durch diese
kleine Broschüre wacker in die Hände gearbeitet worden,
zumal da sich der Bischof Dr. Monrad in seiner Schrift
„Aus der Welt des Gebetes44 auf diesselbe bezogen, und ihr
dadurch den Eingang in diejenigen Kreise geebnet hat,
welche sich der erhabenen Sache des Spiritualismus gegenüber
fast noch abweisender verhalten, als unsere schroffsten
Gegner aus dem Lager des Materialismus.

Arthur Schopenhauers Stellung zur Unsterblichkeitsfrage
,

Von Prof. Dr. Franz HofTiiiaim.

HI»

„Zeit und Eaum — das prineipium individuationis —
sind die wesentlichen Formen der natürlichen, d. h. dem
Willen entsprossenen Erkenntniss. Daher wird überall der
Wille sich in der Vielheit von Individuen erscheinen. Aber
diese Vielheit trifft nicht ihn, den Willen als Ding an sich,
sondern nur seine Erscheinungen: er ist in jeder von diesen
ganz und ungetheilt vorbanden, und erblickt um sich herum
das zahllos wiederholte Bild seines eigenen Wesens. Dieses
selbst aber, also das wirklich Reale, findet er unmittelbar


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