Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 242
(PDF, 157 MB)
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242 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1881.)

aber meine, dass zwischen ihm und dem Subjekte eine gewisse
materielle Aufeinanderwirkung stattfinden müsse, und
daher entschliesse er sich zur Annahme sogenannter magnetischer
Ströme. Auf die Umständlichkeiten der Sitzung
braucht man wohl kaum sich weiter einzulassen; es genügt,
zu erwähnen, dass sie soweit gelang, dass Alle sich in
grösstes Staunen versetzt sahen und die gesammten Zeitschriften
schon am nächsten Tage ausführlicl berichteten,
indem sie Hansen den glänzendsten Erfolg prophezeiten.

Das eben war es, was unsere Medieiner und Physiologen
nicht ertragen konnten.

Den 4. Januar wurde Hansen in's Palais des Gross-
fürsten Wladimir Alexandrowitsch eingeladen, wo er in Gegenwart
Sr. Majestät des Kaisers und vieler hochgestellter Persönlichkeiten
eine Reihe von hypnotischen Experimenten
mit vollem Erfolge unternahm. Die zu diesen Experimenten
erforderlichen Subjekte waren die kein "Wort deutsch verstehenden
Kammer-Lakaien, von denen Einer, nach Haiiserfs
Aussage, sich vollkommen sensitiv erwies.

Die Kommission des pädagogischen Museums meldete,
dass sie sich am 5. Januar versammeln werde zur ausführlichen
Besprechung der erfolgten Experimente und dazu die
Personen, welche sich diesen Experimenten unterzogen hatten,
ihr Zeugniss abzugeben einlade, wobei der Eintritt für das
Publikum frei sein werde.

Diese Bekanntmachung rief etwas ganz Aussergewöhn-
liches hervor: das Interesse des Publikums für dbso Frage
stieg in solchem Maasse, dass schon einige Stunden vor
Anfang der Sitzung der Commission der ungeheuer grosse
Saal bereits voll war, so dass zum Anfang der Sitzung, um
8 Uhr Abends, dieThüren schon geschlossen wurden. Derweilen
wuchs die Menge, füllte die Strasse und wollte niciit glauben
, dass es keine Plätze mehr gebe. Es entstand Geräusch,
Zank und endigte sich damit, dass die Menge, nachdem sie
die äusseren Thüren durch ihren Andrang geradezu eingebrochen
hatte, so in den Saal stürzte.

Unterdessen kämpfte man im Saale auf eine andere
Art, denn hier kämpften die Mediciner gegen die Erfolge
des Hypnotismus. Diese Herren fühlten instinktmässig, dass
sie im Hypnotismus einen Feind haben, welcher sie schon
zur Hälfte besiegt hatte. Für die physiologischen Erscheinungen
des Hypnotismus, welche sie während 100 Jahren
hartnäckig verneinten und jetzt plötzlich anzuerkennen ge-
nöthigt waren, hatten sie bereits eine materialistische Hypothese
angewandt, mit der sie sich auch beruhigten; aber
nach den physiologischen fangen die physischen Erschei-


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