Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 249
(PDF, 157 MB)
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Aksakow: Ilansen in St. Petersburg.

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Die Nachricht über diese Vorstellung wurde sogleich von
den Zeitungen verbreitet, und beinahe alle Billete waren
schon ausverkauft: — als plötzlich der i. März über St.
Petersburg, über ganz Russland sich mit einer Katastrophe
entlud, welche die ganze russische Welt in unbeschreibliches
Entsetzen und tiefe Trauer versetzte.

Der Gesellschaft war schon nicht mehr um Hypnotismus
zu thun, und Herr Hansen, mit einem Takte, der ihm Ehre
macht, sagte seine Vorstellung ab, gab das für die Billete
bezahlte Geld zurück und fuhr den 3. März aus St. Petersburg
.

Indem wir hiermit die Schilderung des seltsamen Besuches
Hansens beendigen, können wir nicht umhin, zu bemerken
, dass die polizeilichen Befürchtungen das Resultat
eines reinen Miss Verständnisses waren. Wenn wir die
ihm gestellten Bedingungen noch einmal betrachten, so
wundert uns, dass die Frage über den körperlichen
Schaden der hypnotischen Experimente auf den letzten Plan
gerückt ist (die Anwesenheit eines Arztes schliesst offenbar
auf einmal diese Zweifel aus); — die ganze Anfmerksam-
keit der oberen Mächte concentrirt sich aber auf der Befürchtung
des moralischen Schadens der hypnotischen
Experimente. Unter Einfluss dessen, was über diese Frage
gesagt und geschrieben wurde, befiel unsere Beschützer ein
panischer Schrecken; — es stellte sich ihnen die Möglichkeit
dar, dass plötzlich eine neue Art, verbrecherische Ziele
zu erreichen, erfunden sei, welche leichter wie Gift, Dolch
und Pulver sein wird, — eine Art, auf welche ein jeder
Mensch einen jeden Anderen alles das, was er will, zu
thun zwingen können wird .... Offenbar wurde dieser
Schrecken durch vollkommene Unkenntniss des Gegenstandes
hervorgerufen, sowie durch Aussersichtlassung der Haupt-
Bedingung einer jeden hypnotischen Wirkung, dass eften
vor Allem die Einwilligung der betreffenden Person, sich
der Prüfimg dieser Wirkung zu unterziehen, nothwendig ist.
Die nähere Bekanntschaft mit diesem Gegenstande zeigt
aber, dass der Prozentsatz der Personen, welche sich für
hypnotische Prüfungen empfänglich zeigen, sehr gering ist;
dass in öffentlichen Seancen man gewöhnlich nu^ die einfachsten
physischen Erscheinungen erlangt, welche sozusagen
niederer, gröberer Art sind; complicirtere Erscheinungen
von subtilerem, höherem Charakter, sogenannte psychische,
gelingen bei Weitem seltener und erfordern zu ihrer vollständigen
Aeusserung eine dauernde Entwickelung der für
diese Richtung passenden Subjekte.

Hiervon haben wir uns auch durch persönliche Er-


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