Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 251
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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Marian: Seltsame Phänomene in Südamerika.

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mene produciren werde. Der Geist verlangte nun als Mitglied
der Gesellschaft aufgenommen zu werden, was ihm
gewährt wurde; er wird nun auch nicht mehr anders als
„Socio espiritual" oder kurzweg „Socio" genannt und angeredet
. Er nimmt gewöhnlich immer von demselben Medium
Besitz, hat sich aber doch, während dessen Abwesenheit,
durch andere Medien manifestirt. Eigentümlich ist, dass
er bis jetzt noch nie hat zugeben wollen, dass er nicht mehr
dieses Lebens sei, und erstaunt ist, dass wir die anderen
gegenwärtigen unsichtbaren Geister nicht ebenso, wie er,
sehen. Er glaubt, ein Mann zu sein und sich in Mannskleidern
zu zeigen, und ist sehr befremdet, wenn wir von
den Damenkleidern (des Mediums) sprechen. Beim Eintreten
zieht er seinon unsichtbaren Hut ab, bittet ihn aufzubewahren
, und lässt sich beim Abschied nie durch einen
andern, ihm dargehaltcnen, wirklichen Hut täuschen.

Dieser „Socio" hat sich nun sehr bald als ein ausserordentlich
mächtiger Magnetiseur erwiesen, wobei nicht
ausser Acht zu lassen, dass unser weibliches Medium somnambuler
Natur ist, und in wachem oder natürlichem Zustande
durchaus keine ausserordentliche Willenskraft zeigt, wie sie
ein Magnetiseur unbedingt besitzen muss. Die Ausdrücke,
deren er sich bedient, sind etwas merkwürdig, und müssen
symbolisch genommen werden; er sagt nämlich, der Teufel
gebe ihm die magnetische Kraft in Form eines (für uns
unsichtbaren) Knopfes oder Kügelchens, welches er vermeintlich
aus der "Westentasche herausnimmt, wenn er
magnetisirt.

Folgendes sind einige der durch den „Socio" hervorgebrachten
Phänomene: —

Er ruft z. B. verschiedene Medien, 2 Damen und 1 Herrn,
zu sich in die Mitte des Saals, macht mit dem Finger kleine
Kreise auf den Boden und sagt: „Wer nimmt den Knopf
unter meinem Finger weg?" Die Damen zaudern natürlich,
der Herr aber rührt den Finger des Mediums an, und fällt
wie vom Blitz getroffen um, in kataleptischen Zustand, der
ihn wieder verlässt, sobald es dem Socio gefällt. Gewöhnlich
entzieht er dem Magnetisirten das Fluidum aus einiger
Entfernung ohne Striche mit den Händen.

Eine der beiden Damen zwingt er (zum Zweck der
Heilung innerlicher Krankheit) ihm springend durchs Zimmer,
ja sogar auf den Knien zu folgen, ohne dass dieselbe das
Bewusstsein verliert. Dem obengenannten Herrn, während
er rauchte, paralysirte er die Beine und die Zunge; er
war auf dem Platze stehend wie angeschraubt, konnte nicht
sprechen, wohl aber rauchen.


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