Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 260
(PDF, 157 MB)
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260 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 188J.)

Auch darüber müssten sie im Klaren sein, ob irgend welche
unter ihnen zur Erde, das heisst zu ihrer Darstellung in
Zellen schritten.

"Wenn nun eingestandenermaassen die Antworten über
diesen Gegenstand verschieden lauten, und zwar gleich
gruppen- und länderweise, so ist es klar, dass die Antworten
nicht über den Horizont der anwesenden Fragsteller hinausgehen
; ob das nun seinen Grund darin habe, dass die
Antworten überhaupt gar nicht der intelligiblen Welt entstammen
, oder ob die intelligiblen Wesen den Horizont der
jeweiligen Fragsteller nicht überschreiten können, wollen
oder dürfen, bleibt sich gleich. Denn das Eine geht aus
der Verschiedenheit der Antworten hervor, dass sie gar
nichts meritorisch unterscheiden. Ein höheres Forum oder
ein Kriterium gibt es auch nicht, und sind wir daher so
klug, als wir früher waren. Die Ausflucht der Spiritisten
von den Lügengeistern beweist eben gegen sie; denn ich
frage mit Recht, welche sind die Lügengeister: diejenigen,
welche die Incarnation oder Menschwerdung behaupten, oder
die sie verneinen? Wie soll das entschieden werden?!

Wenn wir von allen älteren Offenbarungen absehen
und uns nur an die neueste Zeit halten, so haben wir
die Offenbarungen von Hare, Davis, dem Mormonen-Propheten
in Amerika, Cahagnet, Allan Kardec, Vay und Friese
in Europa (und es gibt deren noch viel mehr): an welche
sollen wir uns denn halten? Wir haben keinen anderen
Wegweiser, als den Werth des Inhaltes; wenn wir diesen
prüfen und die Offenbarungen vergleichen, so werden wir
bald gewahr, dass sie keinen anderen Werth haben, als den
einer Meinung.

Was nun die „Absurdität" anbelangt, so trifft dieses
TJrtheil des Dr. Friese nicht nur alle indischen Weisen,
sondern auch Pythagnras, Sokrates, Plaio und eigentlich auch
Leibnitz, Schopenhauer und Dros^bach, ja selbst Hartmann, da
dieser ausdrücklich sagt, dass jeder Individualismus conse-
quent in die Seelenwanderung führen müsse, worin er auch
ganz recht hat. In dieser Gesellschaft nehme ich den in-
directen Vorwurf der Absurdität durch Dr. Friese sehr gern
und wahrlich auch sehr leicht auf mich.

Die Materialisten sind ganz consequent und durchaus
nicht absurd, wenn sie das Weiterleben und daher auch die
Praeexistenz läugnen. Sie haben vom phänomenalen Standpunkte
auch ganz Recht. Von Schopenhauer und Drossbach
ist es ganz consequent und nicht absurd, wenn sie dem
Leben das folgen lassen, was ihm vorhergeht, — einen un-


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