Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 262
(PDF, 157 MB)
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262 Psychische Studien, VIII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1881.)

Last seinen Eltern etwas schuldet." Welche Anschauung
ist von diesen dreien die absurde?*)

Es lohnt nicht der Mühe, mit Jemandem zu streiten,
der auf dem Standpuncte von Offenharungen steht, weil es
vergeblich ist; ich würde auf die Nothwendigkeit der Prac-
existenz im Wege der morphologischen Entwickelung auch
hinweisen können, denn diese liegt jenseits und nicht diesseits
(siehe Individualismus), aber es genügt folgende Betrachtung
:

Ist die über den Tod hinausgehende individuelle
Existenz gesichert, so ist die Piaeexistenz
eine Nothwendigkeit.

Ist die Praeexistenz vor der Menschwerdung
ein Falsum, so kann es eine fortdauernde individuelle
Existenz nicht geben.

(Schluss folgt )

*) Was die eigentlichen Reincarnationisten behaupten und Herr
Dr. Friese oben abweist, scheint uns nicht genau das zu sein, was der
hochgeehrte H err Verfasser oben einfach alsPräexistenzdesGeistes
bezeichnet. Man kann an eine Pra- wie Po st-Existenz des Geistes
glauben und braucht doch dabei kein .Reincamationist der Kardec'sch<>n
Schule mit dem Glauben an eine wiederholte geistige Einverleibung
in blosse Menschenleiber werden zu müssen. Als ob das Geistige
ausser Stande wäre, sich nicht auf jeder btufe seiner Entwickelung
einen eigenen, ihm angemessenen sogenannten geistigen Leib anzueignen
. Die trostlosen Folgerungen, welche Frau von Vay z. B. aus
ihrem EeinearnatioBSglauben durch ihre Geisteroffenbarungen gezogen
hat, nach denen Eltern und Gross-Eltern die reincarnirten Kinder
ihrer eigenen Kinder und Enkel werden, ja sogar zuweilen ihr Geschlecht
vertauschen müssten, scheinen uns einfach dem all waltenden
Gesetze eines ewig stetigen Fortschritts zu widersprechen. Wenn
schon das ganze Universum eine göttliche Arbeit des Fortschritts und
der Entwicklung verrichtet, so wird seine eine Blüte, der menschliche
Geist auf Erden, sich sicher nicht in diesem trostlosen ßeircarnations-
strudel umher drehen, um sein Ziel geistiger Vollendung und Keife
zu erreichen. Doch das Alles sind nur Schlussfolgerungen aus gegebenen
Natur-Beobachtungen, und haben wir immerhin vorerst noch
die Geisterwelt gründlicher als bisher experimentell zu befragen. —

Die Red.


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