Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 266
(PDF, 157 MB)
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266 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1881.)

sten vor die Jugend gehöre, und öffentliche Schaustellungen
so wenig als möglich stattfinden sollten. Die unbeschränkte,
überall geforderte Oeflfentlichkeit ist ein Produkt der neuesten
Zeit und wurde yon den in vieler Beziehung vernünftigeren
Culturvölkern der alten Zeit , wie den Aegyptern,
Indern, Griechen, nicht geübt.

Gilt noch der alte Weisheitsspruch: ,,Aus ihren Früchten
sollt Ihr sie erkennen'-, so kann man don Spiritismus nicht
verdammen. Er lehrt den Glauben an das höchste Wesen,
die Fortdauer und Vervollkommnung des menschlichen
Geistes, die thätige Bruderliebe. Eben clcslnlb kann man
nur schwer denken, dass die Spirits sämmtiich Dämonen
seien; denn wäre dieses der Fall, so müssten die Ergebnisse
ganz andere, schlimmere sein. Dass diese Spirits fast nie
confessionell sprechen, könnte eher zum Glauben führen, dass
sie Geister verstorbener Menschen und zwar der neuesten
Zeit sind, die auf confessionelle Bekenntnisse ein geringeres
Gewicht legt, als auf allgemein humanistische Lehren.
Ihre Belehrung über jenseitige Zustände ist im Ganzen sehr
ungenügend. Der Spiritismus allein hätte mich vielleicht
nicht von der Existenz und Einwirkung eines Geisterreiches
überzeugt, — wohl aber dessen Verwandtschaft mit den
mystischen Erscheinungen aller Zeiten.

Bücks*:chtlich der Gefahren, welche man vom Spiritismus
befürchtet, möchte ich der Ansicht beipflichte?!, welche
GÖrres allerdings zunächst in Bezug auf die dämonische
Mystik aussprach: — „Die ganze Eegion ist nach ihrer irdischen
Seite hin in den Kreis unserer Erkenntniss aufgenommen
und kann uns fortan weder drücken noch beängstigen
, weil auch selbst das Transcendente in diesen
Erscheinungen nach seiner (uns) erkennbaren Seite keines-
weges den Gesetzes unseres Geistes sich entzieht. Damit
ist aber dem Uebel auch für die Zukunft der Stachel ausgerissen
, dass es, wenn etwa neuerdings in Masse auftauchend,
zu einer furchtbaren Waffe des Bösen werden könnte. . . .
Es würde Diesem nicht mehr gelingen, sich damit der
Menschen auf die Dauer zu bemeistern". — Auch die Bedenken
von Prof. ZöcMer (Gesch. d. Beziehungen zwischen
Theologie und Naturwissensch. II. 41o) fallen niebt so
schwer in das Gewicht. Dass Moses V. 18, 9—14 sein Volk
vor dem Einzüge in das gelobte Land ausser andern Greueln
der Aboriginer auch vor Zauberei und Wahrsagerei warnt,
war schon durch seine monotheistische Anschauung und zugleich
politisch zur Errichtung einer Scheidewand zwischen
Israel und den naturalistischen Heiden geboten, und wohl
mochte es ihm bekannt sein, dass jene Wahrsager und an*


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