Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 267
(PDF, 157 MB)
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Perty: ScUuss u. Schlüsse aus der sieht- u. unsichtbaren Welt. 267

geblichen Nekromanten vielleicht grossentheils Betrüger waren.
Was das Thatsächliclie des Spiritismus betrifft, so scheint
mir Herr Zh Zweifel an ihrer sichern Begründung nicht
gerechtfertigt, sondern diese hinlänglich geleistet. Die
Naturwissenschaft, deren Gebiet die sichtbare Welt ist,
kann durch, den Spiritismus nicht gefährdet werden. Der
Siog desselben wird, wegen der Verschiedenheit der Menschen
, jedenfalls kein allgemeiner und auch, dann nicht so
nahe sein, wie Signor Sebastiano Fenzi in einem hübschen
Gedichte in italienischer und englischer Sprache: „Spiri-
tualisra, its Mission and ultimate Triumph, Florenee 1880",
zu hoffen scheint. Die Gesellschaft ist übrigens bei der
steigenden Hinneigung zu Erwerb und Genuss bei immer
grösserer Erschwerung viel ernsteren Gefahren ausgesetzt,
als jenen, welche ihr vom Spiritismus drohen. Es bedarf
keiner Hetzerei, die Menschheit bewahrt sich ja selbst, indem
sie gierig nach Allem greift, was der Sinnlichkeit, der
hochmüthigen Einbildung und der schrankenlosen Autonomie
schmeichelt, was zugleich den Glauben an das höhere Geistesleben
vernichtet und dieses mit Legionen Zungen verneint,
deren beredteste die Menschen preisen und ehren.

1) Der Mensch scheint wesentlich ein durch den irdischen
Tod nicht zerstörbares Geistwesen zu sein. Die Annahme
einer einzigen Substanz, zugleich mit physischen und
psychischen Eigenschaften, lässt die mystischen Thatsachen
und eine individuelle .Fortdauer kaum begreifen. Die reale
Existenz der Materie nämlich kann keinem Zweifel unterworfen
sein, und wären die psychischen Phänomene nur
Resultate der Combinatioiien der Stoffe, so hörten sie mit
der Dissociation der Stoffe auf; soll hingegen der Geist
die einzige Substanz sein, so wäre die reale Existenz der
Materie nur ein Schein.

2) Die mystischen Thatsachen, welche zum grossen
Theile wohl begründet sind, machen die persönliche Fortdauer
wahrscheinlicher, als sie ohne dieselben wäre.

3) Eine bewusste Fortdauer in Continuität mit dem
Erdenleben entspricht den religiösen und sittlichen Forderungen
besser, als eine bewusstlose Fortdauer mit der
eventuellen Möglichkeit der Wiedererlangung eines Bewusst-
seins in anderen Formen und ohne Rückerinnerung. Letztere
kann nur stattfinden beim Vorhandensein eines selbständigen,
vom Organismus trennbaren Wesens, in welchem Ereignisse
und Erfahrungen des Erdenlebens ihre besondere Existenz
haben.

4) Es existirt ohne Zweifel ein unter den gewöhnlichen
Umständen verborgenes Geisterreich, das nur höchst unvoll-


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