Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 273
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0281
1?rof. Hoflfmann: Schopenhauer^ Stellung z. Unsterblichkeitsfrage. 273

Unterrichteten bis jetzt niemals gegeben bat und sehr wahrscheinlich
auch niemals geben wird. (Jm so auffallender ist
es, dass Sch. von Baaders lebensmagnetischen Schriften und
verwandten Bezügen in vielen andern derselben nicht die
geringste Notiz nahm, obgleich die ersteren ihm nicht ganz
unbekannt sein konnten und, wenn nichts Anderes, Kiesel$
Tellurismus ihn auf sie hinweisen musste. Denn Kieser
nimmt in seinem Werke wiederholt Bezug auf Baader, wenn
auch vom Schelling-Okeri} sehen Pantheismus aus einen überwiegend
polemischen.*) Diess durfte Sch. nicht abhalten,
Baaders bezügliche Lehren selbst zu studiren und zu prüfen,
was nicht geschehen ist, sicherlich aus atheistischer Voreingenommenheit
. Blicken wir heute auf Baaders und Schopenhauers
Auffassung der lebensmagnetischen Erscheinungen
und verwandter Vorkommnisse zurück, so hat sich durch die
Entwicklung des Spiritualismus und Spiritismus nicht
Schopenhauers Ansicht bestätigt, sondern allergrösstentheils
die Ansicht Baaders. Sch. wähnte zur Erklärung mit subjektivem
Idealismus, der seltsamerweise mit dem (objektiven)
Realismus des einigen blinden Willens mit seinem angedichteten
Vermögen, den Intellekt (das Bewusstsein, den
Geist) sich zu erfinden oder aus sich hervorzutreiben, auszureichen
, nicht ohne das Gefühl, damit doch nicht recht
zum Ziele zu gelangen, aber mit der Einbildung, mit diesen
widersprechenden Annahmen über den Naturalismus, dem
er eigentlich nicht verfallen wollte, hinauszugelangen, was
ihm nothwendig misslingen musste, da sein einiges Absolute
doch nur ein Naturprincip war, das er willkürlich Wille
taufte, ohne dass es doch in Wahrheit Wille sein konnte,
weil er es als bewusstlos und somit als geistlos fasste, indess
höchstens im Endlichen von bewusstlosem Willen oder doch
einem Analogon von Willen in den Naturkräften, niemals
aber in dem Allbegründenden, dem Absoluten, die Rede
sein kann. Denn wäre das Einige Absolute bewusstlos,
also geistlos, so würde es, weil unveränderlich, ewig bewusstlos
und geistlos bleiben; und da es sich selber nicht erscheinen
, von sich selber nicht wissen könnte, so könnte es
überhaupt nicht erscheinen, also auch nicht Erscheinungen
hervorbringen, am Wenigsten sich und Anderes wissende,
wäre das Wissen dieser angeblichen, aber unmöglichen,
auch nur ein recht unvollkommenes und mit ihnen wieder

*) System des Tellurismus oder thieriseben Magnetismus von Dr.
Mieser (Neue Ausgabe, Leipzig, Eerbig, 1826), I, 85, 343, II, 202, 214,
290, 528. Vergl. Hauptmomenle der Geschichte des Lebensmagnetismus
von Mesmer bis Mekhenbach im VI. Bande der „Philos. Schriften"
von Franz Eoffmann, S. 300-370, zunächst S. 319.

Psychische Studien. Juni 1881. 18


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0281