Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 274
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0282
274 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1881.)

verschwindendes, somit derVernichtung unterworfenes und also
nichtiges. Nicht einmal etwas Nichtiges, geschweige etwas
Bleibendes, könnte die blinde Natur, Wille getauft, aber'
nicht zum "Willen erhoben, hervorbringen. Dagegen gelangte
Baader durch folgerichtige Rückschlüsse aus den Thatsachen
des Bewusstseins und des Weltdaseins zum Standpunkt des
Spiritualismus, und zwar des concreten, dem das Geist-,
Bewusstwollendsein Gottes nicht seinem ewigen Natursein,
sowie sein Natursein nicht seinem Geistsein widerspricht,
indem der ewige absolute Geist kein kraftloser, sondern -
kraftvoller, krafterfüllter ist. Die ewige Vollendetheit des
absoluten Geistes führte consequent zum Schöpfungsbegriff,
zur Begründung eines seiner Wesenheit nach unvergänglichen
Weltalls*) als Inbegriffs einer Geisterweltregion, einer
Natur weit und einer Menschen weit, als einem Verein von
Geistwelt und Naturweli Da alle Regionen des Weltalls
aus Einem Willensgedanken oder Gedankenwillen hervorgegangen
sind, in ihm bestehen und dem Einen Wollen desselben
unterstellt sind, so gibt es auch keinen absoluten
Abschluss der drei Weltregionen gegen einander, sondern
vielmehr ein Ineinanderwirken sowohl der Glieder jeder
Region unter sich, als auch ein Ineinanderwirken der Glieder
oder Momente aller drei Weltregionen zusammen. Folglich
I kann auch kein absoluter Abschluss der irdisch-lebenden
Menschen von den abgeschiedenen Menschen und ebenso
kein absoluter Abschluss der Glieder der Geisterwelt von
den Gliedern der irdischen und der jenseitigen Menschheit
stattfinden. Diese Weltanschauung ist einfach und die einfachste
und verständlichste von allen Weltanschauungen, sie
mögen sich mystische, oder pantheistische, oder wie sie sonst
wollen, nennen. Simplex Signum veri. Sie ist positiv und
der allein wahre Positivismus, aus Erfahrung und Spekulation
hervorgegangen, philosophisch und unabhängig von
allen wahren oder angeblichen Offenbarungen Gottes. Trifft
diese Weltanschauung mit göttlichen Offenbarungen zusammen
, um so besser; sie beruht aber auf sich selbst, d. h.
auf dem freien philosophischen Denken über diejenige Offenbarung
Gottes, die sich uns in der Weltschöpfung und in
dem unmittelbar und mittelbar erfassten Weltall und Weltsystem
darstellt.

Von diesen Gesichtspunkten aus überzeugte B. sich
durch eine Reihe theils selbst beobachteter, theils wohl
beglaubigter Thatsachen von der Wirklichkeit eines unter
bestimmten Bedingungen stehenden Hereinragens der jen-

*) Nichts wird vernichtet, „des Lebens Formen wechseln nur."


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0282