Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 283
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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Wittig: Was für Wahrheit Hegt in der Astrologie?

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nicht wieder stattgefunden. Man gewärtigt, dass die üblen
Wirkungen derselben durch mehrere kommende Jahre hindurch
andauern werden. Ein Schriftsteller in dem „Pall
Mall Budget" sagt, dass die Astrologen den Anblick des
Himmels am 25. April mit absolutem Schrecken betrachten.
Was für Neuigkeiten wird dieser verhängnissvolle Tag in
nächster Woche hervorbringen? Raphael, der berühmte Astro-
log, prophezeit von den Wirkungen dieser Conjunction Folgendes
: — „Schreckliche Krankheiten und Erdbeben werden
in den nächsten 20 Jahren herrschen; ganz besonders aber
können sie während der nächstfolgenden 10 Jahre erwartet
werden, in denen die oberen Planeten ihre Perihelion-Durch-
gänge machen. Schreckliche Gewitterstürme, Meteorfälle,
Erdbeben, vulkanische Ausbrüche, Sturmi!athen, höchst verhängnissvolle
Kohlengruben-Explosionen, grosse Nässe, eine
ungesunde Luft, tagelang andauernde Trübungen oder Nebel
und ein Gefühl von Furcht und Entsetzen unter den Erdbewohnern
. Kurz diese Conjunction wird einen allgemeinen
europäischen Krieg, eine grosse Pest, besonders in
Irland, Cypern und anderen vom Stier-(Gestirn) beherrschten
Orten zur Folge haben." —

Dürfen wir unbedingt an die Wahrheit dieser astrologischen
Vorherverkündigungen glauben? Wir meinen, doch
nur bedingungsweise. Die Astrologie wird entschieden mit
ihrem Glauben Recht behalten, dass die Welt der Gestirne
mit ihren Einflüssen auf unser Erdleben bestimmend einwirkt
Diese Wahrheit ist von der modernen Wissenschaft,
und besonders von Seiten vieler Astronomen, gewiss vielfach
verkannt und ebenso geleugnet worden, wie der Ein-
fluss des Mondes auf Ebbe und Fluth. Ein Mechaniker,
Herr Aurel Anderssohn in Breslau, schreibt in neuester Zeit
die früher hypothetisch angenommene Anziehungskraft oder
Gravitation unserer Erde bloss dem rings um dieselbe her
waltenden Massendruck aller Gestirne nächst demjenigen
der Sonne zu. Alle Körper werden nach ihm in Folge
dieses sich gegenseitig ausgleichenden Druckes auf den Mittelpunkt
der Erde zu getrieben je nach ihrer spezifischen
Schwere. Diese Erklärung lässt sich so weit recht gut hören
— es ist jedoch ein Aber dabei. Wie kommt es, dass der
gegenseitige Druck der Gestirne dieselben nicht schliesslich
doch bei ihren rein mechanisch - zufälligen Umeinander-
bewegungen in einen chaotischen Klumpen zusammenballt?
Müssen wir nicht eine (diesen alle bestehende Ordnung vernichtenden
Zufall bis jetzt weise abwehrende) Kraft und
Intelligenz im Hintergrunde annehmen und voraussetzen?
Der plumpe Mechanismus allein thut's wahrlich nicht. Und


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