Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 288
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0296
288 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1881.)

(O hohe Weisheit!) — „Dresdner Nachrichten" vom
22. Mai 1881. — Bekanntlich hat die geehrte Redaction
der „Dr. N." sich ihrer Zeit von der Thatsächlichkeit und
Reellität der magnetischen Einwirkung HansenV auf seine
Subjekte voll überzeugt und dieselbe auch öffentlich muthig
vertreten. Wenn sie zu Zeiten noch gegen den Spiritismus
und Spiritualismus Front macht, so schreiben wir
dieses lediglich falschen Berichten und übhr Berathung,
sowie dem Umstände zu, dass ihre Vertreter noch nicht
Zeit und Gelegenheit hatten, einigen der her vorragendsten
mediumistisehen Phänomenen als objectiv urtheüende Augen-
und Öhrenzeugen beizuwohnen.

g) Die Prophezeiung der Zigeunerin. Der
Budapester Einwohner Johann Guzmann besuchte Sonntag
mit seiner Frau und seinen drei Kindern, wie „N. P. J."
meldet, das Kirchweihfest in der Josephstadt. Er kaufte
allerlei Kleinigkeiten und wollte sich dann wieder entfernen,
als neben der Kirche ein Zigeunermädchen an Guzmann
herantrat, denselben flehentlich um ein Almosen bittend.
Er gab ihr einen kleinen Geldbetrag, worauf die Zigeunerin
die Bitte stellte, er möge sich von ihr wahrsagen lassen.
Nur mit Widerstreben und auf eindringliches Zureden seiner
Gattin reichte Guzmann seine Hand der Zigeunerin, welche
nach Besichtigung der Innenfläche ausrief: „Herr, Sie werden
den morgigen Tag nicht mehr erieben!" Guzmann, ein
starker gesunder Mann, lachte über diese Prophezeiung,
desgleichen auch seine Frau. Sie entfernten sich von dem
ihnen stier nachschauenden Zigeunermädchen, und begaben
sich zu einer befreundeten Familie, zu welcher sie anlässlich
des Kirchweihfestes geladen waren. Beim Nachtmahle wurde
auch der Prophezeiung des Zigeunermädchens Erwähnung
gethan, und alle Anwesenden lachten darüber. Die Gläser
wurden auf das Wohl Guzmanns geleert, der seinerseits erklärte
, ans Sterben gar nicht zu denken. Gegen Mitternacht
trennte sich die Gesellschaft in animirtester Stimmung,
Ais am nächsten Morgen Frau Guzmann ihren Gatten, der
sonst immer der Erste wach zu sein pflegt, wecken wollte,
fand sie ihn zu ihrem Entsetzen im Bette — als Leiche.
Ein Schlagfluss hatte seinem Leben ein jähes Ende bereitet.
Die seltsame Geschichte wird dem „N. P. J." als vollkommen
verbürgt erzählt; einen Kommentar zu derselben
sind wir unfähig zu machen.

(Ausschnitt aus dem hier erscheinenden Tages-Journal
„Westungarischer Grenzbote" vom Ii. Mai 1881 Nr. 2809.
Einsender C. Matucha in Pressburg, Abonnent der

„Psychischen Studien.)


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