Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 299
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Dr. G. v. Langsdorf: Was kann man durch Medien lernen? 299

Leider kommt es immer noch viel zu häufig vor, dass
nicht nur Anfänger, sondern auch im Spiritualismus Erfahrene
sich vorstellen, dass die aus dem Jenseits kommenden
Botschaften in Ueb er ein Stimmung mit ihren vorgefassten
Ideen sein müssen, sonst seien sie nicht echt. Zeugt dies
aber nicht von grosser Selbstsucht, ja von Unverstand,
ähnlich jenen Romanleserinnen, die sich ärgern, wenn eine
ihrer Lieblingspersonen umkommt, oder die Geschichte anders
ausgeht, als sie sich vorstellen?

Es hat z. B. Jemand das Verlangen, sich über die
„Reincarnation" (an die er fest glaubt) aus dem Jenseits
Aufschluss zu holen; aber das Medium oder der kontrolirende
Geist läugnet eine solche Thatsache; ist es da nicht thöricht,
sich darüber zu ärgern und das Medium oder gar den Geist
als unwissend zu erklären? Oder man liest, in einem „spiritistischen
" Blatte einen Leitartikel oder die Anmerkung
des Redakteurs zu einem eingesandten Aufsatze; ist es nicht
lächerlich, auszuiufen: „Jetzt haV ich genug, das Blatt
interessirt mich nicht, ich gebe es auf?!" Mit welchem
Rechte glauben wir verlangen zu können, dass irgend ein
Buch oder Journal so geschrieben sein muss, dass es uns
in allen Stücken interessirt? Andere finden vielleicht gerade
in dem, was uns missfällt, den Kernpunkt der Wahrheit,
und das ist eben die grosse Schönheit in der spiritua-
listischen Philosophie, dass sie das Individuelle in uns
erzogen haben will. Jede Seele hat sich nach der ihr innewohnenden
Natur anläge zu entfalten. Was irrig in uns
ist, wird um so klarer werden, als wir Mühe gehabt haben,
Vorurtheüe aufzugeben.

Viele Anhänger unserer Philosophie sind der Ansicht,
dass die Geister die einzige Aufgabe haben, für das Wohl
der Erdenbewohner zu sorgen: die harmonische Philosophie
belehrt uns aber, dass die Geister nicht nur die Menschen,
sondern auch sich selbst zu erziehen haben, so zwar, dass
die höheren Sphären die Lehrer für die niederen Sphären
abgeben. Ja, mir haben sehr hohe Geister erklärt, dass
gegenwärtig im Geisterlande eine grosse Bewegung vor sich
gehe, um die so sehr bevölkerte zweite Sphäre (oder erste
unterste Geistersphäre) möglichst zu entvölkern; der sphä-
roide Bewohnort der Geister würde dadurch mit der Zeit
der Erde näher gerückt werden.

Es in der That auch sehr denkbar, dass die so überhand
genommene materialistische Anschauung der Welt von
Myriaden Seelen im Jenseits noch gepflegt wird und sie
am Emporsteigen hindert Wird doch von Hellsehenden
der Geizige Jahrzehnte lang nach seinem Tode noch auf


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