Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 300
(PDF, 157 MB)
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300 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 7. Heft (Juli 1881.)

seiner Geldkiste im Keller sitzend gefunden*); ein Beweis,
dass uns der Tod nicht sofort vergeistigt, sondern die vom
Körper getrennte Seele den Geist in seiner Entwiekelung
noch gewaltig aufhält und ihn unfähig macht, die Geisterwelt
zu erkennen. Die Seele eines jeden Verstorbenen wird
stets dahin gezogen, wohin sein Sinnen und Trachten bei
Lebzeiten gerichtet war. Die weitere Erkenntniss kommt
erst mit dem Verlangen nach höherer Weisheit. Wir wissen
das aus zahllosen Aussagen und Zeugnissen sich identifi-
zirender Geister, die sich durch den Mund hochentwickelter
Medien uns mitgetheilt haben. Wir wissen es, dats Schaaren
entkörperter Männer- und Frauenseelen noch an die Erde
gefesselt sind und der Erlösung harren. Gleich Blinden,
Tauben und Gefühllosen irren sie umher, nicht wissend, wo
und was sie sind, und was mit ihnen vorgegangen ist, bis
sie durch .Nachdenken und innere Beschaulichkeit die Fähigkeit
erlangen, die Nähe anderer Geister zu fühlen, zu sehen
und ihre belehrenden Worte hören. Jetzt erst wird ihnen
das Bewusstsein ihrer Lage klar; ihr Gewissen erwacht und
steht als Ankläger vor ihrem Geiste, und diese drückende
Last wird uns durch alle Medien als eine namenlos unerträgliche
geschildert. Die Beichte solcher Geister, (welche
ihre Vorbereitungszeit auf Erden schlecht angewendet haben,)
sind oft sehr erschütternder Art, so dass sich mitfühlende
Zuhörer bewogen fühlen, Worte des Trostes zu sprechen,
die dann freudig aufgenommen werden und oft wie heilender
Balsam auf die unglückliche Seele fallen.

Als Beweis für den Zustand solcher schwerbelasteter
Seelen dienen die oft auf so merkwürdigen Thatsachen
fussenden Geistergeschichten, Spukorte und historisch beglaubigten
Erscheinungen, wie: Klagetöne, Fusstritte, Kettenrasseln
, Steinwerfen u. dergl. Würden die Menschen solche
Kundgebungen als das erkennen, was sie sind, nämlich als
hartnäckige Versuche dieser Unglücklichen, um sich ein
Mittel der Mittheilung zu verschaffen, dann wären solche
unglücklichen Wesen rasch erlöst; denn jedesmal, wenn man
es versucht hat, sich mit solchen Unglücklichen in's Einvernehmen
zu setzen, hat man erfahren, dass es in „Banden

*) Könnten wir uns diese visionären Gesichte nicht auch anders
deuten? Muss der Geist des Geizigen noch fortwährend auf dem Geldkasten
sitzen? Es genügt doch wohl, dass er einmal oder wiederholt
in seinem Leben auf ihm gesessen und sein Spiegelbild photographisch
getreu den ihn umgebenden Kellermauern eingeprägt hat. Diese Bilder
sieht der Hellseheade. Der wirkliche Geist könnte inzwischen
längst tortgeschritten sein in seiner jetzigen Sphäre. —

Die Ked,


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