Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 303
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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L. v. Hellenbach: Mr. William Eglinton in Wien. 303

Solche Kundgebungen können sehr interessant sein,
wie es die Dichtung oder Meinung einzelner Menschen auch
ist; sie können anregende und ethisch verwerthbare Gedanken
erzeugen, — aber von einer Autorität darf man da weit
weniger sprechen, als im gewöhnlichen Verkehre mit bekannten
Persönlichkeiten.

Nach meinen Erfahrungen nimmt die Sache solcher
spiritistischer Kreise gewöhnlich folgenden Verlauf: Man
gibt sich mit vollem Vertrauen diesen Offenbarungen hin,
macht eine Religion en miniature, enthebt sich des eigenen
Denkens, vernachlässigt das praktische Gebiet ohne einen anderen
erheblichen Ersatz. Werden die Widersprüche zu
toll, die gewöhnlich gegebenen Versprechungen zu Wasser,
so erkaltet das Interesse, entsteht das Misstrauen, und es
wird das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Ich kann nur
den Rath ertheilen, dass sich jeder von der Thatsache
überzeuge, auf diesem Wege mitunter fremden Gedanken
zu begegnen, ansonst aber höchstens eine Anregung unter
strenger Wahrung der Autonomie des Denkens suche.

Es gibt eine intelligible Welt, schon darum, weil eine
phänomenale ohne sie nicht existiren könnte; bemerkbar
und fühlbar wird sie manchmal früher, wenn die phänomenale
Maschinerie (der Leib) aus was immer für einem Grande
versagt; grosse Aufregung, Krankheit, Todeskampf sind die
gewöhnlicheren Anlässe dazu; doch kann ich es nur als seltene
Ausnahme denken, wenn ein intelligibles Wesen phänomenal
für uns wird, d. h. auf irgend eine Weise sich in der phänomenalen
Welt bemerkbar machen kann und will! Es mag
für dieses dieselbe Schwierigkeit haben, welche wir überwinden
müssen, wenn wir auf den Meeresgrund gelangen wollen,
weil es entweder einen Wechsel der physikalischen Verhältnisse
involvirt, oder — analog dem Schattenspiele an der
Wand — die Strahlen aus der vierten in die dritte Raumdimension
so angelegt werden müssen, dass unser Kephalo-
skop etwas wahrzunehmen vermöge. Ist der Mensch in Wirklichkeit
nur eine in Zellen oder lebendem Eiweiss dargestellte
Empfindungs-Maschine eines anderen Wesens, eines
Meta-Organismus, so ist es klar, dass der Berührungspunkt
beider Wesensreihen die beiderseitige Unvollkommenheit
der Art sein muss. Ein Mensch, dessen Sinne zu den phänomenalen
Zwecken nicht vollkommen gelangen oder durch
Krankheit erschüttert sind, also ein Mensch von geringerer
phänomenaler Befangenheit, oder von dem transscendentalen
Gebiete zugewandter Geistesrichtung, wird mit jenen Bewohnern
der intelligiblen Welt am leichtesten in Berührung
oder Wechselwirkung kommen, die wieder durch mehr


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