Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 304
(PDF, 157 MB)
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304 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1881.)

materielle Beschaffenheit oder Geistesrichtung der phänomenalen
Welt zugekehrt sind; der englische spiritistische
Ausdruck wäre: „Medium- and Earth-Boimd spirit." Ein
Kant oder Christus wird nach dem Tode zu den Letzteren
ebensowenig gerechnet werden könneu, als ein in Gesundheit
und Beichthum strotzender Aristokrat oder ein begabter
Forscher auf streng phänomenalem Gebiete der Naturwissenschaft
— vorausgesetzt, dass sie beide gelungen organisirt
sind für die Herstellung des phänomenalen Schwindels, —
sich mediuminischer Ausbildung und Beschäftigang hingeben
wird. Die phänomenale Welt genügt ihnen, und der blosse
Gedanke, dass sie sich mit Schwindel befassen, wo sie Realitäten
vor sich zu haben wähnen, und die Spuren der Realität
gerade dort liegen, wo sie den Schwindel vermuthen,
erregt ihren Unwillen und ihr Missbehagen. Man darf nicht
vergessen, dass es zwar gar nichts in der phänomenalen
Welt gibt, nichts geben kann, was nicht in der intelligiblen
wurzeln würde, umgekehrt sber es sehr viel in der intelligiblen
Welt gibt, was für uns nicht phänomenal wird.

Wir haben nunmehr drei Arten der Einwirkung der
intelligiblen Welt auf uns kennen gelernt. 1. Auf unsere
Vorstellungen durch Anregung im Traume und im wachen
Zustande; diese Einwirkung dürfte zwar die leichteste sein,
aber sie ist uncontrollirbar. Wenn die Aufmerksamkeit eines
Menschen durch irgend etwas angeregt wird, so ist es für
denselben schwer zu unterscheiden, ob diess durch einen
Zufall oder eine absichtliche Fügung geschehen ist. Es wird
um so schwerer, als wir ja in uns selbst an dem intelligiblen
Subject einen Schutzgeist oder auch Dämon, je nach
dem, besitzen. 2. Durch Einfiussnahme auf unseren Körper,
auf unsere äusseren Sinne oder Muskeln, was schon schwieriger
sein muss; noch eine schwierigere Aufgabe mag die
dritte Form für die intelligible Welt sein, aut materielle
todte Körper zu wirken, was nur unter ganz besonderen,
noch nicht hinlänglich sichergestellten Bedingungen möglich
ist.

Ebenso muss man das phänomenale und intelligible
Erkenntniss-Vermögen scharf auseinander halten. So wie
wir aus der Haltung, den Kleidern, den Gesichtszügen uns ein
Urtheil über die phänomenale Bedeutung eines Menschen
bilden, ebenso ist es begreiflich, dass ein inteliigibles Wesen
gleichsam mit einem Blicke den Werth oder Unwerth des
intelligiblen Characters eines lebenden Menschen übersieht.
So wie wir leicht einen Schluss auf die Bestimmung und
Beschäftigung eines Menschen machen und einen Aristokraten,
Arbeiter, Kaufmann u. s. w. unterscheiden, und auf den


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