Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 306
(PDF, 157 MB)
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306 Psychische Studien. VIEL Jahrg. 7. Heft (Juli 1881.)

gung aller dieser Fäden als ein erschwerender Umstand für
die Einwirkung der intelligiblen Welt, habe ich Gegenstände
oft von mir unsichtbaren Händen bewegen und ihren
Ort verändern gesehen, so kann man daraus nur den Sehluss
ziehen, dass die intelligiblen Wesen sehr zart und für
unsere physikalischen Verhältnisse nicht organisirt sein
müssen.

Andererseits ist nicht zu leugnen, dass d;e intelligiblen
Wesen den unseren ganz identische Organe zu liefern und
zu projiciren vermögen; wir können daher um so sicherer
die Behauptung aufstellen, dass unser bekannter Zellenorga-
nismus nichts sei, als eine dichtere, und weil aus Zellen
dargestellt, empfindungsverschiedene Darstellung des den
intelligiblen Wesen eigenthiimlichen Metaorganismus.

Was heisst also leben?

Leben — in unserem irdischen Sinne — heisst: im
W ege von Ausbildung des Organismus in Zellen zu einer
Daseinsweise gelangen, wie wir sie kennen; es heisst, die
Welt und sich — das intelligible Subject — in einem dreidimensionalen
Kephaloskop betrachten.

Hat das seine Richtigkeit, so ist es klar, dass wir
uns nicht plötzlich in die phänomenale Welt hineinleben
, und auch nicht plötzlich aus ihr heraustreten
können; wir werden eine aut~ und absteigende Phase
durchzumachen haben. Betrachten wir uns einmal die aufsteigende
Phase.

Wir sehen, dass das Kind mit einer theilnahmslosen,
nur auf die Nahrung, die Beseitigung des physischen Schmerzes
gerichteten Existenz beginnt; die Lebenslust nimmt zu, und
besondere aussergewöhnliche Leiden abgerechnet, die den
Menschen früh reifen, steht der ausgewachsene Mann and
die Jungfrau im Zenith der phänomenalen Befangenheit und
Thatkraft. Von dort ab beginnt der Tod.

Wenn die Gestalt die jugendlichen Formen verliert,
die grauen Haare auftreten, so beginnt die Loslösung dts
Metaorganismus von seinem Zellenge wände; ar vergeistigt
sich wieder, und haben unsere physischen Leiden zweifelsohne
den Vortheil, diese Operation zu beschleunigen. Aber
nicht nur die physischen Leiden, sondern auch die moralischen
und die ganze Lebensweise eines Menschen haben
einen entschiedenen Einfluss. Ich habe als Landbewohner
durch viele Jahre Gelegenheit gehabt, sterbende Bauern
zu sehen, und ist es mir aufgefallen, wie weit leichter diese
Menschen das Zeitliche segnen, als die Glücklichen, die
ihren Körper und überhaupt ihr ganzes Dasein den phänomenalen
Genüssen gewidmet, und die in der Tiegel an der


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