Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 312
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0320
312 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 7. lieft. (Juli 1881.)

scharfer, klarer und kritischer Vorstand Menschen und Begriffe
mit sicherem Blicke zu heurtheilen gewusst, einen
üeisteshelden ersten Ranges, Gotthold Ephr. Lessing, der in
seiner „Erziehung des Menschengeschlechtes" für die Kein-
carnation eintritt, und sie als wahrscheinlich hinstellt*) An
der Seite eines solchen Bundesgenossen darf man sich den
Vorwurf ;,Rückschritt'< wohl ruhig gefallen lassen.

Was Ihre Bemerkungen aber „Licht, mehr Licht" betrifft
, so fühlen wir uns nicht berufen, als Vertheidiger des
Herrn von Rappard aufzutreten. Eine Einladurg zum freien
Meinungsaustausch ist allerdings von ihm ergangen; aber
unserer bescheidenen Anschauung zufolge, ist der rücksichtslose
Angriff auf die gegnerische Meinung licht gleichbedeutend
mit der Verteidigung der eigenen. Wir haben
im Laufe dieses unerquickliches Wortgefechtes beobachten
können, dass Herr von Rappard nicht allein die heftigsten
Angriffe auf die von ihm vertretene Theorie, sondern sogar
persönlich gegen ihn gerichteten Ausfälle, die ihm von
einigen öorrespondenten zugeschickt wurden, in sein Blatt
aufnahm; diese von einem Rodakteur gewiss anerkennens-
werthe Liberalität haben wir in unserem Berichte mit dem
inoffensiven Ausdruck ^Entgegenkommen" bezeichnet.

Ganz besonders erstaunt sind wir aber, dass Ihnen der
Sinn der in unserem Rechenschaftsberichte enthaltenen
Worte ,.Mahnrufe an die Menschlieit" unerfindlich scheint,
da derselbe, unseres Erachtens, in Verbindung mit den
mediumistischen Experimenten physikalischer Natuv gebracht,
ganz klar zu Tage liegt. Oder sollten diese Experimente,
die von dem Vorhandensein uns unsichtbarer, geistiger
Wesen zeugen, und für das Weiterleben unseres geistigen
Theiles sprechen, keine Mahnrufe sein, die hinausklingen in
die, im starren Materialismus verknöcherte Welt, um sie
aufzurütteln aus ihrem Schlafe? Sind diese Experimente
nicht vollkommen geeignet, die herrschenden und so überaus
modernen Anschauungen der Negative zu erschüttere,
und positive Beweise für die höhere und edlere Bestimmung
des menschlichen Geistes zu liefern? Sind die (Jonsequenzen,
die sich aus diesen Thatsachen ergeben, nicht eine Anklage

*) Lessing hätte wohl kaum die Allan lutnfec'vhe Hypothese vertreten
, wenn* er sie schon in ihren Oonsequenzen gekannt hätte. Seine
Grund-Idee vertreten übrigens auch hervorragende Splritualisten. Alles
ist ja aus Gott geschaffen und hatte sonach in Ihm schon sein vorzeitliches
Dasein. Es handelt sich nur um das Wie! —- Lesen Sie ,,Die
Unsterblichkeitslehre Johann (hltfrkd Berder's." Von Prof. Dr.
Iranz Hoff mann („Psychische Studien" Juli-Heft 1880, S. 818 ff. Vgl.
Mai-Heft 1880, S. 230 speziell die Stelle über Lessing.) —

Die Red.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0320