Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 313
(PDF, 157 MB)
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xVdolf Grdnliiit; „tfpirittu* Forscher" in Budapest

313

gegen den sich allenthalben breitmachenden Egoismus, die
über Hecht und Gerechtigkeit sich hinwegsetzenden selbstsüchtigen
Leidenschaften, und den mit rohem liealismus
durchgeführten Kampf um's Dasein? Verkünden sie nicht
genügend das Prinzip der Gleichheit aller Menschen, und
forclern sie nicht mit der Macht der Ueberzeugung für alle
Menschenkinder die verhöhnten Menschenrechte, die mit
Füssen getretene Menschenwürde und die verloren gegangene
N ächstenlieb e zurück ?

Haben wir nicht recht, in diesen Erscheinungen die
„Mahnrufe an die Menschheit" zu erblicken, soweit sie abschütteln
möge die schweren und drückenden kesseln des
Materialismus und Positivismus, und sich emporschwinge
zum Bewusstsein ihrer hohem geistigen Bestimmung? Wir
denken wohl, geehrter Herr, dass Sie uns hierin beistimmen
und uns das unschuldige Wort, dass wir über diese
Mahnrufe hinaus sind, zu Gute halten werden; denn wir
haben ja nicht nöthig, erst gemahnt zu werden, wir tragen
ja die Ueberzeugung von unserem Weiterleben
bereits in unserer Brust, und sind eins geworden mit dem
Bewusstsein, dass es noch höhere und idealere Ziele zu erstreben
gibt, als sich die Menschen hier auf Erden ausgesteckt
!

Wir kennen die Werke von Davis und würdigen die in denselben
enthaltenen geistigen Schätze; mögen Sie uns jedoch
die Bemerkung gestatten, dass darin ebensowenig das letzte
Wort" gesprochen und alle Wahrheit erschöpft ist, als in
den geistigen Mittheilungen, die durch Vermittlung unserer
und anderer Medien zu Stande gekommen; Davis ist ein
grosser Seher, ein gottbegnadetes Medium, dessen Verdienste
um die spiritualistische Sache unanfechtbar sind;
aber als Alleinherrscher und Schöpfer der .-piritualistischen
Philosophie vermögen wir ihn nicht gelten zu lassen.'55) Es
hat zu allen Zeiten begeisterte und achtunggebietende Verfechter
des Spiritualismus gegeben, vor Sokrates und Plato
bis zu Mendelsolm und Lessing — der des J». Jahrhunderts
gar nicht zu erwähnen —, die Denjenigen zu überzeugen
vermochten, der lesen, lernen und begreifen wollte.

Wir bitten Sie, geehrter Herr, unsere vorstehenden
Auseinandersetzungen nicht als Polemik aulfassen zu wollen;
wir möchten dem Pnnzipe, uns jeder öffentlichen Discussion

*) Davis selbst hat im Vorwortr* zu seinemLehrer der Grossen
Harmonie" ausdrücklich erklärt, dass er als kein alleiniger und
unfehlbarer Lehrer betrachtet sein wolle, sondern ein Jeder sich
durch die Natur, eigene Vernunft und Anschauung mit der reinen
Wahrheit selbst abzufinden habe. —- Die Red«


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