Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 326
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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326 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 7. Heft. (Juli 1881.)

Polizei befasste sich in den letzten Tagen mit einem jener
spiritistischen Medien, welche von Zeit zu Zeit aus Amerika
verschrieben werden, um für die Wahrheit und Berechtigung
des Spiritismus Zeugenschaft abzulegen. Man meldet nämlich
, dass in der Wiener Gesellschaft seit einiger Zeit Mr.
Bastian, ein „berühmtes" Medium aus New-York, viel von
sich reden gemacht hat Der bekannte spiritistische Schriftsteller
Baron Hellenbach hat den Amerikaner nach Wien
kommen lassen und in die Wiener Salons eingeführt. Gleich
anderen „Medien u vor ihm, welche übrigens in Wien keinen
fruchtbaren Boden für ihre Geisterseherei fanden, Hess er
Aeolsharfen, Spieluhren und sogar eine Geisslerhiche Röhre,
welche einige Besucher mitgebracht hatten, durch die Luft
schweben und spielen, er machte seltsame "Kunststücke mit
Rebschnüren, die in der Hand der Zuschauer in Knoten
verwickelt wurden, ja er liess sogar Geister erscheinen.
Das letzte Kunststück muss ganz besonders gut ausgeführt
worden sein; ein anwesender ungarischer Graf, erzählt man,
stiess einen Angstschrei aus, als er seine Gemahlin wie im
Leben auf sich zuschreiten sah. Die Polizei machte dem
Schwindel ein Ende, indem sie dem Medium bedeutete, es
möge sammt seinen Aeolsharfen in andere Regionen entschweben
. Man erinnert sich wohl noch der Gerichtsverhandlung
, welche in London gegen das Medium Mr. Slaäe
stattfand. All der Geisterspuk wurde als der plumpste
Schwindel erkannt, und mehrere geschickte Prestidigitateure
erklärten sich bereit, diese und noch wirksamere Kunststücke
, ganz ohne Vorbereitung und ohne Hilfe von Geistern
auch zu produziren. Aber Leute, die stark im Glauben
sind, acceptiren lieber die Geister, als einen geschickten
Taschenspieler."

Vernehmen wir nach dieser, jedenfalls aus „Wiener
Blättern" geschöpften Notiz den eigentlichen Sachverhalt,
wie ihn Herr Baron L. v. Heilenbach in seiner jüngsten
interessanten Broschüre: — »Die neuesten Kundgebungen
einer intelligiblen Welt." (Wien, Verlag
von L Rosner, 1881) 68 S. kl. 8° — S. 62 ff. als B e -
richtigung bringt, welche alle gegnerischen Blätter und
Zeitungen ehrenhafter Weise ebenfalls zum Abdruck bringen
sollten, wenn sie Diener der Wahrheit und nicht bloss
Schleppenträger eines Vorurtheils gegen vermeintlichen
spiritistischen Schwindel sind und bleiben wollen. Die Berichtigung
lautet: —

„Die meisten Wiener Tagesblätter haben es für zweckdienlich
erachtet, die Abreise Bastian's als eine behördlich
gezwungene darzustellen, was einfach eine Unwahrheit ist,


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