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Kurze Notizen. 333
Verlag von Ambrosius Abel, 18801 39 S. gr. 8° ~~ anerkennt
die Versuche und Resultate Heidenhairis, Grützner's und
Bergefs besonders hinsichtlich der Localisation der Gehirnfunktionen
. Noch bedeutender aber als der Nutzen für die
Physiologie dürfte vielleicht der Gewinn für die Psychologie
der Willensäusserungen sein; da die hypnotischen Erscheinungen
ein unschätzbares Licht auf das Willensproblem
werfen . . . Die Psychologen von Fach haben sich noch
sehr wenig darüber geäussert (ausser Professor Berger in
Nr. 10 der „Breslauer ärztlichen Zeitschrift") . . . Um so
nothwendiger finde ich deshalb endlich eine Untersuchung
der Erscheinungen vom psychologischen Gesichtspunkte aus,
von der ich annehmen muss, dass sie jedem, der irgend cm
Interesse an dem Gegenstand hat, willkommen ist." Der
Verfasser kommt S. 31 und 32 zu dem Schlüsse: — „Kata-
plexie wie Hypnotismus müssen ohne allen Zweifel vom
psychologischen Standpunkte aus beurtheilt werden, denn
es sind psychische Erscheinungen ... Der Hypnotismus
besteht m einer künstlich erzeugten abnormen Einseitigkeit
des Bewusstseins, resp. in einer abnorm einseitigen Ooncen-
tration des Bewusstseinsprozesses." — Die Beweise dafür
lese man in der mit interessanten Versuchsbeispielen erfüllten
Schrift nach.
/) Die Raum vors tellungen. Metaphysische Untersuchung
. V on Dr. Robert Beyersdorff. (Berlin, Carl Bunekerh
Verlag, [C. Heymons] 1879.) 59 S. gr. 8° — eine Schrift,
welche im ersten Kapitel nachzuweisen sucht: „Der Raum
ist kein objektiv Reales, sondern nur eine subjektive Vorstellung
." Im zweiten Kapitel: „Die Raumvorstellung ist
keine reine Anschauung a priori, sondern eine durch die
Erfahrung entwickelte empirische Vorstellung." Hier wird
Kanfs Raum Vorstellung einer Kritik unterworfen. Im dritten
Kapitel erfolgt der „Nachweis der Nothwendigkeit und Allgemeinheit
der mathematischen Urtheile (auch der synthetischen
) in Bezug auf die empirische Raumvorstellung/4
Und im vierten und letzten Kapitel: „Unseren Raumvorstellungen
müssen Beziehungen und Verhältnisse zwischen
den Dingen an sich zu Grunde liegen". Wer sich mit dem
Problem der vierten Raunidimension beschäftigt, wird die
gegenwärtige philosophische Anschauung des dreidimensionalen
Raumes gründlich zu studiren nicht ausser Acht lassen
dürfen, wenn er sie auch nicht theilen sollte.
g) Die Entdeckung des Hypnotismus. Dargestellt 1
von W. Frey er, Professor der Physiologie an der Universität
Jena. Nebst einer ungedruckten Original-Abhandlung von
Braid in deutscher üebersetzung. (Berlin. Verlag von Gebrüder
Paetel, 188 L) VII u. 96 S. gr. 8 — eine Schrift,
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