Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 340
(PDF, 157 MB)
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340 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 8. Heft. (August 1881.)

über, in dem sie, wie früher, Himmel und Geister, die sie
oft Engel nannte, zu beschreiben pflegte.

Von dieser Zeit an bis zum 1. Februar 1878 pflegte
sie in diese Trancezustände überzugehen und in eine scheinbare
wirkliche Besessenheit, drei bis acht Mal und bisweilen
sogar zwölf Mal des Tages zu verfallen, welche eine bis
acht Stunden lang dauerte, wobei sie gelegentlich in jenen
Zustand der Ekstase überging, in welchem Lurancy im Himmel
zu sein behauptete.

Während der erwähnten Zeit bis ungefähr um die Mitte
des Januar 1878 war sie unter der Pflege det Dr. L. N. Pit-
ivood im Sommer und des Dr. Jewett während des Winters
gewesen. Diese Aerzte waren beide ausgezeichnete allopathische
Praktiker und Bewohner von Watseka. Mrs. AUison,
Mrs. Jolli und andere Verwandte und Freunde hielten Lurancy
für wahnsinnig. Se. Ehrwürden ß. 31. Baker, der Methodisten-
Geistliche von Watseka, schrieb an die Irrenanstalt, um zu
ermittein, ob das Mädchen darin Aufnahme finden könnte.
Es schien die allgemeine Ansicht unter allen Freunden, mit
Ausnahme der Eltern und einiger Wenigen, welche nur
sympathetische Beobachter und Denker waren, dass das
Mädchen in die Irrenanstalt gebracht werden sollte.

Es gab in der Stadt Watseka um diese Zeit Personen,
welche mehr Humanität als Frömmelei in sich trugen; Personen
, welche mit den Worten des Bischofs A. Beoh glaubten,
dass „Krankheit einen dynamischen oder geistigen Ursprung
habe"; Personen, welche einiges Yerständniss von den verborgenen
Kräften und Phänomenendes Geistes beanspruchten
und die Krankheiten einer falschen Erfassung seiner Kräfte
und einer "Widersetzlichkeit gegen dieselben zuschrieben;
Personen, welche glaubten, dass Gott „kein Berücksichtiger
von Personen" und „ohne Veränderlichkeit und einen Schatten
von "Wandelbarkeit" sei; dass die Gabe, Teufel auszutreiben,
noch ebenso heute, wie in den Tagen des Nazareners, exi-
stire. Unter dieser Classe befanden sich Asa B. Roff und
seine Gattin, welche mit Anderen völlig von der JSfoth-
wendigkeit überzeugt waren, eine Bewegung aufzuhalten,
die ein liebliches Kind vom Busen einer liebenden Familie
zu reissen, es unter Irren einzusperren, es von unwissenden
und bigotten Fremden lenken und pflegen zu lassen gesonnen
war, die von Katalepsie weniger verstanden, als ein
blinder Materialist von der Unsterblichkeit. Diese guten
Leute wagten es, in der zartesten und christlichsten Weise
die Eltern zu berathen und ihnen eine ganz andere Behandlung
ihres Kindes zu empfehlen, welche von jeder bisher
verordneten verschieden war.


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