Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 352
(PDF, 157 MB)
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352 Psychische Studien. VlII. Jahrg. 8. lieft. (August 1881.)

schlafend" liegen, „bis Christus wiederkomme, zu erlösen die
Lebendigen und die Todten". Die Oalvinisten lehren,
dass nur, die an Christum glauben, selig sterben und nach
dem Tode sofort in einen glücklichen Zustand versetzt
werden. Die Universalisten (eine Ireireligiöse, starke Sekte
in Nordamerika) lehren, dass der Tod einen jeden Menschen
sofort reinige, denn die Sünde kängo nur am Fleisch. Bei
solchen verderblichen Lehren kann sich unmöglich eine gesunde
Moral entwickeln; denn unter solchen Umständen
wäre Mord und Selbstmord eine Wohlthat für die Menschheit
; denn wir könnten uns ja dadurch das Verdienst erwerben,
so und so viel Sterbliche sofort in den Himmel zu spediren.
Aber Dank der „Harmonischen Philosophie*' wissen wir nun
durch eigene Aussage der Mörder, Selbstmörder und anderer
Verbrecher, dass sie sich im Jenseits höchst unglücklich
fühlen, und dass die Art und Weise, wodurch sich solche
unglückliche Geister auf Erden bemerkbar machen, nicht
vom Teufel herrühii, wie uns die Herren Theologen weiss
machen wollen, sondern von der Unseligkcit der Unglücklichen,
denen wir als echte Christen ein williges Ohr schenken
müssen. Danken wir deshalb der Allweisheit Gottes, dass
wir durch den Spiritualismus gelernt haben, nicht nur den
Lebenden, sondern auch den unselig Verstorbenen hülfreieh
beistehen zu können. —

Die Mannigfaltigkeit, wodurch wir mit den Verstorbenen
in Verkehr treten können, beweist den grossen praktischen
Werth des Spiritualismus für die Erziehung der Menschheit,
Für uns Anhänger der „Harmonischen Philosophie'4, die wir
von dieser Lehre überzeugt sind, trägt das Ungereimte
mancher Botschaften aus dem Jenseits sehr viel dazu bei,
den Werth dieser Philosophie erst recht zu würdigen; denn
wir wissen, dass wir nicht erwarten dürten, dass die guten
und bösen Menschen im Jenseits sofort zur Einsicht der
Engelreinheit gelangen können. Es würde sich ja sonst gar
nicht verlohnen, auf Erden moralisch zu lebeD, und Manchem
würde es thöricht erscheinen, unter solchen Voraussetzungen
den sinnlichen Genüssen und Verlangen unseres Körpers,
Fleisches und Blutes zu entsagen. Wie erhaben und veredelnd
ist dagegen die spiritualistische Lehre, die wir durch
unsere Medien immer und immer wiedererhalten, dass nämlich,
was das Individuum auf Erden säet, im Jenseits zur Reife
kommt, und dass, was die individuelle Seele auf Erden
seinem Nächsten in Liebe erzeigt, ein Kapital ist, das
wir uns im Jenseits anlegen, und dass, wer kein solches
Kapital, aus einer Gutthat entsprungen, nachweisen kann,
sondern üellcicht im Gegentheil Schuld als Schulden mit-


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