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Dr. B. Oyriax: Dritter Beisebericht 371
wurde. Seit meiner Rückkehr nach Leipzig habe ich meine
frühere Thätigkeit wieder aufgenommen und stets volle Befriedigung
erzielt.
Das von mir in voriger Nummer angeregte Project,
eine wöchentliche Zeitung zu gründen, scheint sich zu verwirklichen
, und sind bereits die einleitenden Schritte zur
Beschaffung des nöthigen Kapitals gethan. Der Name des
zu gründenden Blattes wird „Der Sprechsaal" sein, und soll
das Blatt durch den billigen Preis von sechs Mark jährlich
jedem Freunde der Sache zugänglich gemacht werden. Da
der „Sprechsaal" für das grosse Publikum in beiden Welt-
theilen berechnet ist, so wird er so geführt werden, dass
er Hand in Hand mit den „Psych. Studien" gehen kann;
die beiden Blätter werden nicht in Coneurrenz mit einander
treten, sondern eins das andere ergänzen und das gegenseitige
Gedeihen befördern.
Wenn ich Erfolg habe, wie ich guten Grund habe
anzunehmen, so wird das Blatt am ersten October erscheinen,
und möchte ich meine amerikanischen Freunde deshalb
schon jetzt darauf aufmerksam machen, um sie in den Stand
zu setzen, eine lange Abonnentenliste in Bereitschaft zu
halten.
Leipzig, Ende Juni 1881. Dr. JB. Cyriax.
Geiatgenealogie mit so logischer Schärfe in einem so kurz getassten
Vortrag zusammenzudrängen und doch ein so klares Bild zu entwerfen,
dass ein Jeder im Stande war, jodes Glied der Kette in seinem Zusammenhang
mit dem übrigen zu erkennen. Wegen ungenügender
Bekanntmachung waren leider nicht so viele Zuhörer da, als erwartet
werden konnten, was um so mehr zu bedauern ist, als der Vortrag
werth war, von Tausenden gehört zu werden. Vielleicht gelingt es
uns später, Herrn Prof. Cyriax noch einmal nach hiesiger Gegend
kommen zu sehen, und dann sollte kein intelligenter Mann versäumen,
denselben zu hören, um den Werth der geistigen Reform von einer
andern Seite kennen zu lernen, als wie es bisher geboten war.
Ein in Erinnerung gebrachtes Versprechen,
Greehrtester Herr Redakteur!
Erlauben Sie, dass ich Ihnen über ein Ereigniss Berieht
erstatten darf, welches im Jahre 1820 im Hause meiner
Eltern vorgekommen ist. Es dürfte dasselbe vielleicht nicht
ganz ungeeignet sein, die Hypothese von der bewussten,
persönlichen Fortdauer unseres „Ichs^ zu bestärken, und
könnte vielleicht, wenn Sie es dazu geeignet finden sollten,
in Ihrem geschätzten Journal: Die „Psychischen Studien"
zum Besten der Menschheit veröffentlicht werden. —
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