Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 378
(PDF, 157 MB)
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378 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 8. Heft. (August 1881.)

vom Himmel euch ein anderes Evangelium predigt, der sei
verflucht P Gal. 1, 8.u — Er möchte durch die Uebor-
zeugung von der Realität mediumistischer Erscheinungen,
den er nicht Spiritismus, sondern Wunderglaube
nennt, die Sache des Ohristenthums dem heutigen negirenden
Zeitbewusstsein gegenüber auf das Wesentlichste fördern.
Wir können ihm diesen Staudpunkt um seiner ganzen
objectiven Betrachtung der Sache selbst willeu gern überlassen
. Auch dass eine Empfehlung mediumistischer Experimente
in der Praxis nicht daraus folge, sondern vielmehr
der ernsten, wissenschaftlichen Forschung vorbehalten bleiben
solle; weil massige Wundersucht nach Matth. 16, 4 un-
christlich sei, hat eine gewisse Berechtigung nicht bloss
für die Frommen und Blindgläubigen unter den Christen.
Er hält zum ersten Male die bisher verschwommenen Begriffe
: „Wunder und Offenbarung" klar und bestimmt auseinander
und stellt sich über alle Bedenken, welche man
vom Standpunkte des Offenbarungsglaubens gegen diesen
gesammten Wunderglauben erheben kann, den man nicht
bloss für das beschränkte biblische Gebiet aufrecht erhalten
könne, wenn man ihn im Uebrigen principiell verwerfe. Er
kämpft gegen Prof. Fechner's Vorurtheil. als bestehe zwischen
den mystischen Erscheinungen unserer Tage und den biblischen
W untlern ein solcher Gegensatz im Charakter, dass
es als eine Blasphemie erscheint, sie in eine Rubrik zu
bringen, um dem Christenthum damit aufzuhelfen, indem er
bloss einen Unterschied im Charakter gelten lassen will.
„Nach der tormalen Seite, als Vorgänge in der Sinnenwelt
, die sich aus blossen Naturgesetzen nicht erklären
lassen, brauchen sie gar nicht erst in dieselbe Rubrik gebracht
zu werden, weil sie schon von selber darin
sind. Der Gegensatz ist kein anderer, als derjenige
zwischen profaner und heiliger Geschichte überhaupt . . . .
In Bezug auf Träume, Visionen, Prophezeihungen, Wunder-
heilungen ist man an diese x\uffassung längst gewöhnt.
Es ist nicht einzusehen, warum sie für die mediumistischen
Phänomene unzulässig sein sollte." — Die bisherige theologische
Ansicht, dass man es mit dämonischen Wundern
zu thun habe, i«*t nach ihm kein Grund, sie zu ignoriren.
„Die Furcht vor dem Spott der Welt wird daran (an
dieser Tgnorirung und daraus folgenden Ignoranz) wohl
überall mehr betheiligt sein, als die Furcht vor dem Teufel/" —
Der Inhalt verbreitet sich in der Einleitung über die Realität
des Wunders und den kirchlichen Wunderbegriff. Im
ersten T h e i 1 o: „Die mystischen Brucheinungpn des Seelenlebens
überhaupt" betitelt, werden die Ekstase, die Dämo-


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