Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 387
(PDF, 157 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0395
Psychische Studien. VIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1881.) 387

Eine neue harmonische Association.

Aus dem „Baltimore American" vom 20. Mai 1881 übersetzt

von Gr. C. Wittig1.

Fleissige Zeitungsleser und Personen, welche sich an
den spiritualistischen Phänomenen der vergangenen 25 bis
30 Jahre interessirten, werden sich des Antheils erinnern,
den Andrew Jackson Davis, damals bekannt als „der Seher
von Poughkeepsieu, an der Veröffentlichung der Philosophie
der sogenannten „Manifestationen" hatte.*) Sein erstes

*) Davis hat das in der spiritualistischen Literatur noch heute
mustergiltige erste Spezialwerk über die verschiedenen Mediumschaften
und Manifestationen unter dem Titel: — «Die Philosophie des
Geister-Verkehrs" — schon im Jahre 1851 veröffentlicht, dessen
1875 revidirte, stereotypste und erweiterte Ausgabe der Herr Herausgeber
dieses Journals mit seinem Mitarbeiter in einer deutschen
Uebersetzung vorbereitet. Dieses und noch andere bis jetzt unedirt
gebliebene philosophische Werke desselben werden bei ihrem Erscheinen
im Zusammenhange mit den bereits edirten das jüngst von
verschiedenen, ihm meist übelwollenden Seiten her verbreitete und nun
auch nachträglich von „Licht, mehr Licht" aufgegriffene unwahre
Gerücht weiter schlagend widerlegen, dass Davis erstens (nach Prof.
Ho ff mann) Pantheist und kein wahrer The ist sei; zweitens (nach
Prof. Perty) ein bloss „ursprünglicher" Somnambul und späterer
Autodidakt sei, der in einer Fluth (?) von Büchern Gedanken und
Visionen entwickelt und beschreibt, welche er selbst für inspirirte
'beeindruckt* erklärt", die aber drittens (nach Prof. Hoffmann) „mehr
den Eindruck eines Chaos als einer Wohlordnung und einer wirklich
wissenschaftlichen Darlegung machen": drei blosse Behauptungen
ohne aiie Beweise, deren erste wir vorerst noch durch stichhaltige
Citafce erhärtet sehen möchten, deren zweite Davis direct als Simulanten
, Uud deren dritte ihn als verworrenen Kopf hinzustellen
geeignet sind, dem (nach Prof. Hoff mann) „kein einziger deutscher
Philosoph den Character eines wahrhaft wissenschaftlichen Forschers
zugestehen wird, und von ausländischen wird es kaum anders zu erwarten
sein." — (Hoffmanrts „Phil. Schriften" 7. Bd. Vorwort S. X.)

Das erscheint uns doch wohl noch als etwas Schlimmeres denn
als eine berechtigte Kritik, wie Schopenhauer solches z. B. den deutschen
Universitäts- Professoren seiner Zeit zum Vorwurf machte und
wogegen Herr Prof. Hoffmann in seinem uns heut vorliegenden VII.
Sehlu ss-Artikel über Schopenhauers Stellung zur Unsterblichkeitsfrage"
sich selbst so heftig ereifert: und das wäre der Dank, den ihm zwei
mit seinen Schriften doch wohl vertrauter sein könnende und sollende
Vertreter der deutschen Philosophie und Naturwissenschaft datür zollen,
dass Davis sogar ihnen selbst ganz neue Bahnen und Thatsachen des
Forschens und Wissens eröffnet hat! Ohne Davis und seinen vorbereitenden
Einfluss wäre auch in Deutschland wohl schwerlich eine spiri-
tualistische und spiritistische Bewegung trotz aller noch so
gelehrten philosophischen Vorarbeiten für dieselbe zu Stande und z. B.
für Baader's und Pertj/s Schriften ein Tag endlicher Anerkennung gekommen
. Selbst der' greise und ehrwürdige L H. von lichte ist noch
kurz vor seinem Tode von seiner früheren skeptischen Eichtung zur
Ueberzeugung von der Realität der neueren mediumistischen Er-

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