Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 390
(PDF, 157 MB)
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390 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1881.)

Sprecher seit Bildung der Gesellschaft gewesen, schon vor
mehr als zwei Jahren, und wird wahrscheinlich nicht entsetzt
werden, da einige der Mitglieder seine Schüler schon
über dreissig Jahre gewesen sind. Noch giebt es eine innere
Abtheilung für sociale Zwecke, welche in den Wohnungen
ihrer Mitglieder zweimal monatlich zusammenkommt und den
Namen „Aräbula" trägt, welche» Wort „der göttliche Gast"
oder die Gegenwart Gottes in der Seele bedeutet, wie ein
köstliches Buch von Davis betitelt ist. Alle Zusammenkünfte
der Gesellschaft stehen einem Jeden, der ihnen beizuwohnen
wünscht, frei und offen, und die Halle ist jeden Sonntag
Morgen zahlreich gefüllt.

Anklageschrift gegen die Jungfrau von Orleans.

ii.

(Schluss von S. 349.)
Am folgenden Tage verurtheilte sie eine Versammlung
des geistlichen Gerichtes unter dem Vorsitz des Bischofs
von Beauvais im Saale des erzbischöflichen Palastes in
Bouen wegen Bückfälligkeit zum Tode durch die Flammen.
Am Morgen des 30. Mai liess man Johanna durch den Mönch
Martin Ladvenu das Todesurtheil verkündigen. „Ach", rief
sie aus, „behandelt man mich so entsetzlich grausam! Lieber
wollte ich siebenmal enthauptet, als einmal verbrannt werden!
So soll mein junger Leib heute noch zu Asche sich verwandeln
!"

Der Bischof von Beauvais hatte den Befehl ertheilt,
dass man ihr, falls sie dringend darnach verlangen sollte,
das heilige Abendmahl und sogar die Absolution, nach
welchen Tröstungen sie so lange vergeblich verlangt hatte,
gewähren solle, obgleich das mit ihrer Excommunication
als Hexe und ihrer Bückfälligkeit in Widerspruch stand.
Nachdem sie, und zwar mit allem kirchlichen Pomp, gebeichtet
und communicirt hatte, betrat der Bischof von Beauvais mit
einigen Gerichtsherren Johannis Kerker. „Bischof, ich sterbe
durch Euch!" rief ihm Johanna zu, worauf er erwiderte:
„Johanna, fasse Dich in Geduld, Du stirbst, weil Du Dein
Versprechen nicht gehalten hast und zu Deinen früheren
Sünden zurückgekehrt bist." — „Ich rufe Gott an als
Kächer alles Unrechtes, was Ihr mir anthut!" gab sie ihm
zur Antwort. Darauf Hess sie sich willig das Erauenkleid,
ihr Todtenkleid, anziehen, in welchem sie zum Bichtplatz
geführt werden sollte. Jede irdische Schwäche hatte sie
nun überwunden, sie wandte sich ganz dem Himmel zu,
und angesichts ihres nahen Qualentodes gedachte sie der


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