Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 395
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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E. W. Stevens: Das Doppelbewusstsein d. Miss Lurancy Vennum. 395

in welchem sie mehrere Stunden verblieb. Nach dem Anfalle
kam sie zwar wieder zum Bewusstsein, lag aber mehrere
Tage lang so danieder, dass die Familie wenig Hoffnung
auf ihre Wiedergenesung mehr hatte. Erst in zwei oder
drei Wochen schien sie sich völlig wieder erholt zu haben.
Einige Wochen später verrieth sie bei einer Gelegenheit
Zeichen, wie wenn ein Kind in Krämpfe fällt. Ihre Augenpupillen
standen weit offen, ihre Muskeln zogen sich in
schwachen Krämpfen zusammen, was Alles aber nur einige
Augenblicke dauerte. Vom Alter von circa sechs Monaten
an hatte sie diese vorbeschriebenen Anfälle, immer einmal
in der Zeit von drei bis zu fünf Wochen, während welcher
Zeit dieselben an Kraft und Heftigkeit zunahmen, bis zu
ihrem zehnten Jahre> worauf sie sich als wirkliche Anfälle

bis fünf innerhalb einer Periode von drei bis vier Tagen
hatte, worauf sie nachzulassen pflegten und das Mädchen
sich einer guten Gesundheit erfreute, bis die nächste Anfallsperiode
herankam. Um diese Zeit pflegte sie einige Tage
lang traurig und verzweifelt auszusehen, in welcher Stimmung
sie die feierlichsten Weisen spielte, (denn ausser ihren übrigen
Lehrgegenständen, in denen sie ziemlich gut bewandert war,
hatte sie auch Musik getrieben,) und fast immer jenes schöne
Lied: „Wir kommen, Schwester Mary\" das ihr Lieblingslied
war, zu singen pflegte.

Als sie fünfzehn Jahre alt war und die Heftigkeit der
Anfälle sich vermehrt hatte, konnten ihre Eltern ihr Ge-
müth schon lange vor den Anfällen von melancholischen
Perioden ergriffen sehen. Dr. Jesse BenneU, der jetzt in
Sparta, Wisconsin, und Dr. Franklin Blades, gegenwärtig
Richter des elften Bezirks von Illinois und Einwohner von
Watseka, waren zu ihrer Behandlung berufen. Dr. N. S.
Davis zu Chicago in Illinois und verschiedene andere hervorragende
Aerzte haben sie untersucht. Sie hielten sie zu
Peoria in Illinois unter der Wasserkur des Dr. Nevins, erzielten
aber durch achtzehn Monate hindurch keinen Heilerfolg
.

Im Sommer des Jahres 1864 schien sie fast eine Manie
für Selbstblutungen zu haben, behufs Befreiung, wie sie sagte,
„von dem Schmerz-Klumpen im Kopfe". Die Doktoren
Fowler, Secrest und Pitrvood wurden herbeigerufen und appli-
cirten ihr Blutegel. Sie pflegte dieselben selbst an ihre
Schläfen anzulegen und liebte und behandelte sie wie kleine
Lieblinge, bis sie gesund und wohl erschien.

Am Sonnabend Morgen des 16. Juli 1864 nahm sie in
einer ihrer Yerzweiflungs-Stimmungen heimlich ein Messer mit

erwiesen, der

bis drei, ja sogar zuweilen vier


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