Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 397
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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E. W. Stevens: Das Doppelbewusstsein d. Miss Lurancy Venimm. 397

geber der Danville (Illinois) „Times". Sie wurde demnach
von allen damals hervorragenden Bürgern Watseka's geprüft
.

Von den Aerzten wurde ihr eigenthümlieher Zustand
Katalepsie genannt. Bei der Geistlichkeit galt er als eins
der Geheimnisse der göttlichen Vorsehung, mit denen wir
uns wenig zu schaffen machen sollten. Für die Zeitungs-
herausgeber, welche zu Weisheit oder Stillschweigen verpflichtet
sind, war er ein Anfall oder ein unerklärliches
Phänomen. Alle waren mit unermüdlicher Anstrengung beflissen
, das Geheimniss zu lösen, um zu erfahren, was solche
seltsame und wunderbare Manifestationen hervorbrachte.
Der Herausgeber der Danville „Times" schreibt in seiner
neuesten Nummer: —

„Was nun Mary Roff betrifft, so hatten wir das Glück,
das liebe Mädchen, welche in Katalepsie verfallen war und
vor zwölf Jahren starb, persönlich zu kennen. Krankheit
entthronte ihre Vernunft und machte ihr Gehirn so toll,
dass sie nach ihrem eigenen und Anderer Leben trachtete
und das bescheidene junge Mädchen in eine schreiende Wahnsinnige
verwandelt wurde. Sie hatte freie Perioden in ihrer
Tobsucht, und in ihnen gestaltete ihr irrer Geist Phantasien
von der seltsamsten Art, erschuf sich die unmöglichsten
Wesen als Gefährtinnen, unterhielt sich mit ihnen, führte
ihrerseits die Oonversation mit ihrer gewöhnlichen Stimme
fort, während die Einbildung ihr Gelährtinnen mit Sprache
und Intelligenz vorgaukelte. Als sie sich in diesem Zustande
befand, machten ihre Eltern die angebliche Entdeckung, dass
Mary ein Buch mit geschlossenen Augenlidern lesen könne,
und sie ersuchten uns, die Richtigkeit ihrer Behauptung zu
prüfen. Wir nahmen daher aus unserer Seitentasche einen
in einen Umschlag gewickelten Brief, und denselben vor ihre
verbundenen Augen haltend, sagten wir zu ihr: „Mary, lies
einmal die Unterschrift dieses Briefes". Sofort wurde der
richtige Käme von ihr ausgesprochen.

„Nachdem sie drei bis vier Tage lang in dem oben erwähnten
hellsehenden Zustande sich befunden, kehrte sie
wieder in ihren normalen Zustand zurück und war bei guter
Gesundheit wie gewöhnlich ausser den Perioden der Anfälle.
Von dieser Zeit an fuhr sie, wie sie vorher gethan, damit
fort, sich ihren Arm zu zerschneiden. Ihre Anfälle vermehrten
sich, und ihren Eltern ertheilte man den Bath, sie in einem
Irrenhaus unterzubringen.

„Am 5. Juli 1865 genoss sie, während ihre Eltern zu
Peoria in Illinois auf einem dreitägigen Besuche waren, ein
herzhaftes Frühstück und legte sich bald darauf in ihr Bett,


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