Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 403
(PDF, 157 MB)
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Dr. G. v. Langsdorf: Was kann man durch Medien lernen? 403

Und nun wollen wir das oben Erwähnte zum Schlüsse
noch in folgende Punkte zusammenfassen:

1) Der Menschen innerste Natur ist beweglicher Art
und deshalb in moralischer und intellektueller Beziehung
kultivirbar; deshalb wirkt auch jeder gesunde Einfluss, der
von Aussen her auf Seele und Geist einen Eindruck übt,
nur gut und veredelnd. Man verbanne deshalb jeden hoffnungslosen
Kummer, jedes Verzweifein an die Zukunft, jede
energielose Unthätigkeit. Wenn Euch ein Freund sein
Unglück und seine Noth klagt, so klaget nicht mit, sondern
suchet ihn, wenn Ihr es nicht durch That könnt, so doch
durch Worte des Trostes, der Hoffnung und Ausdauer aufzurichten
. Wie tröstlich für einen Unglücklichen eine Botschaft
aus dem Jenseits durch ein Medium ist, kann nur
der bemessen, der sich einmal in ähnlicher Lage im Leben
befunden hat.

2) Unglückliche Seelen, die in Disharmonie den Erdenkörper
verlassen, bedürfen oft sehr der menschlichen Hilfe,
um das über ihnen scheinende Licht eines Gottes der Liebe
zu erkennen. Solche noch an die Erde gefesselte Geister
liefern den Beweis, dass die Weisheit des thatsächlichen
Verkehrs mit dem Jenseits auf gegenseitigem Nutzen*) beruht.
Niemand kann sich den Himmel besser verdienen, als indem
er solchen Unglücklichen den Weg der Erkenntniss zeigt.
Weiset solchen Unseligen niemals den Rücken.

3) Das Geistesleben gewährt nur dann einen praktischen
Nutzen, wenn man es von zwei Seiten aus betrachtet, nämlich
nicht allein von der schönen Seite der Herrlichkeit, die nur
Glück verheissend uns entgegenlacht, sondern auch, indem
wir die Moral auf negative Art uns anzueignen suchen, das
heisst, uns vor jenen Lastern zu bewahren suchen, welche
uns von Dieben, Lügnern und allen groben Verbrechern
aus dem Jenseits als Ursache ihrer Unseligkeit geschildert
werden.

4) Man erwarte von beginnenden und halbentwickelten
Medien nicht Unmögliches, sondern höre sie ohne Leidenschaft
und Ungeduld ruhig an; man begnüge sich mit dem
inneren Kern der geleisteten Wahrheit und stosse sich nicht
an der fehlerhaften Grammatik, an rhetorischer Unvoll-
kommenheit und mangelhaftem Schwung der gesprochenen
Sätze; denn es sind von den jenseitigen Geistern noch gar viele
Hindernisse zu überwinden, bevor sie sich uns so mittheilen

*) Und also docli wohl auch auf gegenseitigem, einander weiter
fortbildendem Einflüsse — was im Text zur vorhergehenden ersten
Note auf S. 401 leider bestritten wurde. — Die Red.

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