Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 409
(PDF, 157 MB)
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Anders: Der schlesisohe Dichter Johann Christian Günther, 409

sind in der deutschen Literatur noch so neu, dass selbst
tonangebende literarische Zeitschriften, wie z. B. „Blätter
für literarische Unterhaltung," „Unsere Zeit", „Nord und
Süd", „Daheim", „Ueber Land und Meer", „Grenzboten",
„Westermann's Monatshefte", „ Göttingische gelehrte Anzeigen
" ihr Urtheil noch bis Dato verzögert haben, lediglich
wohl nur aus dem triftigen Grunde, durch ein vorheriges
gründliches Nachstudium aller der tausende von kleinen
Beweisen, welche für die Ehrenrettung Günther}s beigebracht
sind, eine eindringende Ueberzeugung für die Gediegenheit
des Ganzen zu schöpfen und zu vertreten» Es ist das keine
kleine und keine gar so leichte Arbeit. Hunderte von
Werken in alten Bfbliotheken sind deshalb nachzuschlagen,
ganze Jahrzehnte sind in alten Kirchenbüchern zu durchforschen
. Nicht Jeder wird im Stande sein, diese ungeheure
Arbeit der Nachprüfung zu leisten. Wenn aber der Verfasser
auch nur in den hauptsächlichsten Punkten glaubwürdig
ist, so ist der strengen Kritik vorläufig Genüge geleistet
. Noch ruht eine Fülle weiteren schlagenden Beweismaterials
in den Händen des Verfassers. Das Leben eines
Genius, der Günther war, ist und bleibt eben unerschöpflich
und erheischt immer neue Beobachtungsstandpunkte, Dass
dabei die von früheren Literarhistorikern eingenommenen
nicht mehr als die ausschliesslich maassgebenden festgehalten
werden, versteht sich zwar von selbst, dürfte aber den an
die alten Beobachtungspunkte eingewöhnten vorerst noch
ziemlich unbequem und widerwärtig erscheinen. Deshalb
fehlt es dem Verfasser wohl auch nicht an offenen wie stillschweigenden
Gegnern. Aber es möchte diesen schwer
fallen, ihre bisherigen Positionen siegreich zu behaupten.
Gerade der spiritualistische Standpunkt, welchen der Verfasser
dabei vertritt, dürfte derjenige sein, welcher der Inspiration
eines Dichtergenius am meisten gerecht wird.
Hören wir den Verfasser selbst am Schlüsse seines Vorworts
Seite LH—LIV über die Art und Weise seiner Auffassung
der Ausübung poetischer und literarhistorischer Gerechtigkeit
gegenüber dem unsterblichen Geiste seines so
arg verkannten landsmännischen Dichters: -

„Die Folge [seil, seiner eingehenden Studien] ist dieses
„bessere Jugendbild von unserem Günther „ohne Schändend
Laster-Narben!"*) Bisher galt, wie er selbst klagt,
von ihm nur der Spruch:
„Doch Günthern ist kein Wort zu seinem Schutz erlaubt!"

*) Die beiden Günther'schen Motto's auf dem Titelblatte zu des
Verfassers Werke lauten; —


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