Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 410
(PDF, 157 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1881/0418
410 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1881).

„Nielit als ein starres, lebloses Denkmal von Erz oder
„Marmor sollte dieses Günther-Hild aufgerichtet werden,
„weder in seiner Vaterstadt, die ihn als ihr bestes Kind
„stiefmütterlich yerstiess, noch an all den Orten und Stätten,
„wo er zu ruheloser Wanderung und immer neuer Flucht
„nur kurze Zeit rastete und die schönsten Blumen und
„Kränze aus dem reichen Füllhorn seiner Lieder bei jedem
„Schritt ausstreute, Allen dankend für die kärglichen, aber
„liebevoll gespendeten Unterstützungen seines höchst genügsamen
Dichterlebens; sondern ebenso in den Annalen der
„Poesie und Literatur wie in der Erkenntniss und im
„tiefsten Mitgefühl seiner Nachwelt, in den Herzen
„seiner Landsleute sollte Günthers endlich berichtigte Biographie
mit allen seinen besser als bisher verstandenen
„Leistungen eingegraben werden zu seinem bleibenden E*iren-
„Gedächtniss. Die reale Ueberzeugung sollte im Geiste der
„Jetzt- und Nachwelt fest begründet werden, dass ein Mensch
„mit so hohen idealen Zügen und Strebungen, wie Günther
„sie fast stetig durch all sein Dichten und Trachten, in
„Leben und Streben, in Noth and Tod offenbarte, durchaus
„der schlechte Charakter nicht gewesen sein könne,
„als den ihn, den grössten Moral-Satiriker seiner Zeit,
„welcher ihre wie seine eigenen Schwächen so offen (LUX)
„und schonungslos geisselte, seine übelwollenden, weil von
„ihm gestriegelten Zeitgenossen aufs Beste verleumdet
„haben» Von ihm, dem auf dem Johanniskirchhofe zu
„Jena Begrabenen und Vergessenen, gilt, was der berühmte
„italienische Dichter Ugo Foscolo nach Paul Hespe's neuester
„Uebersstzung (Magazin f. d, Lit. d. Ausl. Nr. 1, 1880)
„der 1807 zuerst veröffentlichten Dichtung: „Dei Sepoleri"
„(„Von den Gräbern") über den 1729 im Mailänd'schen geborenen
Dichter und Satiriker Giuseppe Parini (f 13. August

„1799) hochpoetisch sagt und singt: —

„Ohne Grabmal ruht dein Priester,
Thalia1), der in dürft'gem Haus mit Singen

„Man würdigt meine Noth der Untersuchung nicht,
Die Spötter nennen sie theils Strafe, theils Gedichte."

(Nachlese zu Günthers Gedichten 1742, S. 107.)
„Verleumdung und der Neid ist an der Zwietracht schuld,
Man treibt die fromme Brust durch List zur Ungeduld,
Und mahlt mit hesslichen und Gifft- vermischten Farben
An meiner Jugend Bild nur Schani- und Laster-Narben."

{Günther** Curieuse Leb.-Beschr. 1732, S. 107.
Vgl. S. 214 dieses Werkes.)
i) Thalia, die Fröhliche, die Muse für das Lustspiel, welches auch
in Günthers „Theodosius" einen theilweisen Ausdruck nach Shakespeare
's humoristischem Vorbilde gefunden hat trotz aller Tragik seines
Ausganges,


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