Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 424
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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424 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 9. Heft. (September 1881.)

unseres Wissens mehr zulassen würde. Wirksamer könne
nicht gewarnt werden, als durch den Nachweis, dass die
Wissenschaft sogar vom Aberglauben gelernt hat und noch
weiter lernen kann. — Die Nachweise dafür empfehlen wir
einem Jeden, der sich für eine solche Darlegung interebsirt,
in dem Artikel selbst nachzulesen. Nur einige frappante
Wahrheiten erlauben wir uns als Anregung zu dieser Lektüre
noch hervorzuheben. „Der Verlauf (bei Entdeckung
neuer Thatsachen, welche nicht nur einen liefen Wissenszweig
begründen, sondern auch der herrschenden intellec-
tuellen Zeitströmung ein Abweichen vom bisherigen Laufe
aufnöthigen,) war sodann immer folgender: Anfänglich
sträuben sich die Autoritäten, die Thatsaehc anzuerkennen;
dann aber, wenn sie gezwungen sind, sie zuzugeben, nehmen
sie sofort für sich allein das Recht der Erklärung in Anspruch
. Nun liegt es aber auf der Hand, dass für eine
Beobachtung, aus welcher eine neue Fachwissenschaft sich
ergeben soll, eine Autorität aus bereits bestehenden Fächern
gar keine Autorität ist." — „Für eine neue Wissenschaft
giebt es also keinen Fachmann." Wenn die Logik allein
zum A priorismus berechtigt zu sein erklärt, so müsste
sie vorher alle Gesetze der Natur kennen, was bei neuen
Entdeckungen doch niemals der Fall sei. Verfasser lührt
schlagende Beispiele dafür an, wie sich die jedesmalige
Wissenschaft der Zeit gegenüber neuen Entdeckungen, die
sie stets a priori für unmöglich erklärte, blamirt habe. So
z. B. hat die Berliner Akademie 1775 erklärt, dass der
ganze Magnetismus nicht eher Glauben verdiene, bis erwiesen
wäre, dass Eisen von magnetisirtem Papier, von
Brod oder Wolle angezogen würde! Die Verwechselung
der relativen mit der absoluten Unmöglichkeit sei die ganze
Schuld dieser stetigen wissenschaftlichen Irrthümer, immer
wieder eine bestimmte Grenze des Wissens und Erfahrens
decretiren zu wollen. „Dass die ganze Arbeit der (gegenwärtigen
exaeten) Natarforschung von der Philosophie
einst aufgezehrt werden wird, davon haben unsere Naturforscher
, allerdings mit Ausnahme der bedeutendsten, so
wenig eine Ahnung, dass sie vielmehr glauben, die Philosophie
sei durch die Naturwissenschaft abgelöst." Der sog.
Aberglaube, welcher für die eigentliche naturwissenschaftliche
Ursache eine andere aus seiner engen Vorstellungssphäre
zu setzen pflegt, stehe »ler Natur weit unbefangener
, vorurteilsloser gegenüber, in Folge dessen für
ihn ein weiteres Terrain von Entdeckungen vorhanden sei,
als für die Männer der sog. exaeten Wissenschaft, denen
die intellectuelle Zeitströmung verwehre, in solche Gebiete


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