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Kurze Notizen.
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hohen Verehrung und Anerkennung gezollt hat durch mehrere
ihm eigens gewidmete Kapitel: „Ueber die universelle Bedeutung
des JP^r'sehen Gesetzes", „Ueber das Verhältniss
des Weber'schen Gesetzes zum Ampereschen Gesetze" etc.
und durch das dem Werke beigegebene vortreffliche Doppel-
bildniss von Gauss und Wilhelm Weber.
„Denn was an Menschen lebt, ist Tugend und Verstand
Und Kunst und Wissenschaft — das Andere deckt der Sand!"
(J. Chr. Günther.)
c) In der neuesten Nummer von „The Spiritualist"
in London steht auf pag. 102 folgende Anfrage: — „Ein
englischer Spiritualist, der in Deutschland reiste, schreibt
uns : — 4Ich erfahre, dass ein Gesetz in diesem Lande erlassen
worden ist, welches die Abhaltung öffentlicher Seancen
wie alle Vorlesungen über Spiritualismus verbietet*. Ist dies
der Fall, oder ist es ein Irrthum?"--Wir erlauben
uns, die geehrten Freunde und Medien in London und England
auf unsere im Juni-Heft d. J. 8. 287 sub f), im Juli-
Heft 1881 S. 330 sub b) und im December-Hefte 1880 S.
567 sub a) gebrachten 'Kurzen Notizen' zu verweisen. Nach
ihnen sind bis jetzt nur wahrsagerische und lebens- wie ge-
sundheitsgefährliche öffentliche Seancen ä la Hansen verboten.
Vorlesungen über den Spiritualismus, sowie Privat-Seancen
sind unseres Wissens nirgends verboten. Oeffentliche Seancen
könnten jedoch leicht zu einem solchen Verbot führen, sobald
sich sog. Entlarvungs-, resp. freche Tumult-Scenen damit
verlampfen sollten, wie Hansen in Wien und Eglinton in
München ohne ihr Verschulden geschah.
ä) The LakePleasant Camp Meeting nennt sich
eine grosse Spiritualisten-Zusammenkunft zu Lake Pleasant
Camp, Montague, im Staate Massachusetts, auf der seit
Mitte August ci\ über 2500 amerikanischer Spiritualisten
versammelt sind. Sie leben in der heissen Jahreszeit unter
Zelten und Bäumen;*) diese Zusammenkunft soll nahezu
zwei Monate währen. Nach den letzten Nachrichten
sind Datzende von Medien daselbst eingetroffen, unter ihnen
besonders Mrs. Margaret Fox-Kane aus London, durch deren
*) Diese Sitte fand schon bei Turnieren und anderen Festver-
sammlungen im deutschen Mittelalter statt, wie z. B. die Schöppen-
chronik von Magdeburg aus dein Jahre 1280 berichtet, dass ein
solches festliches Lager, welches damaU der Gral hiess, auf einer
Eibinsel gegenüber der Stadt mit vielen Zelten und Pavillonen errichtet
worden sei. Der letzte Gial wurde zu Braunschweig 1481 abgehalten
. Vgl. „Die Sage vom Parcival und dem Gral" von Wilhelm
Hertz in München in der Monatsschritt „Nord und Süd" von Paul
Lindau. (Breslau, Schottländer, Juli-Heft 1881, S. 112 ff. —
Der Eef.
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