Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 437
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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C. W. Sellin: Noch einige mediumistische Erlebnisse in Hamburg. 437

hochbegabte Geist mit Trauer auf die dogmatistisehc Härte
und Lieblosigkeit zurückblickt, welche nicht nur zu dem
kläglichen Schauspiel einer Ketzerverbrennung mitten in der
protestantischen Kirche geführt, sondern sich auch in der
Schrift Calviris: „Fidelis expositio errorum Mich. Serveti et
brevis eorundem refutatio, ubi docetur jure gladii eoercendos
esse haereticos" (vom Jahre 1554) einen festen Lehrausdruck
gegeben hat. Es ist hier nicht der Ort, auf die nur zu
reichliche Ernte von Blut und Thränen zu verweisen, welche
aus der Aussaat jenes harten Verfolgungsgeistes in den Kindheitsjahren
der Deformation erwachsen ist. Nicht Calvin
allein ist ja sein Träger gewesen. Ja, dass dieser Geist bis
auf den heutigen Tag, wenn auch nicht mit Gefängniss und
Scheiterhaufen, nur zu häufig in unsrer protestantischen
Kirche, lutherischer wie reformirter Konfession, sein finstres
Werk treibt, wer möchte das leugnen? Und wer würde es
Angesichts dessen nicht natürlich finden, dass, die Möglichkeit
einer Mittheilung aus dem Reiche der Geister einmal
vorausgesetzt, — wie sie ja für Millionen bereits bewiesene
Thatsache ist, -— unter so vielen Anderen auch ein Calvin
den Versuch machen könnte, seine eigene Stimme den zahlreichen
Stimmen unter uns hinzuzufügen, welche diesen kulturfeindlichen
Geist bekämpfen. Bis jetzt freilich ist seine Identität
nicht erwiesen. Hält der betreffende Geist es aber für
gut, einen Identitätsbeweis zu geben, so wird er selbst am
besten die Mittel zu finden wissen.

So weit meine Mittheilung über die Bastiamitzxmgm
selber, welche nicht wenig dazu beigetragen haben, das
anfängliche Befremden über derartige Manifestationen in
weiteren Kreisen zu beseitigen und statt des hochmüthig
beschränkten Absprechens eine besonnenere und nachdenkliche
Haltung gegenüber der spiritualistischen Bewegung
herbeizuführen. Die Zahl der wissenschaftlich gebildeten
Zeugen jener Manifestationen — ich nenne darunter ,den
Prof. Dr. Reinstorffj Prof. Dr. Wätzold, Dr. Matern und Dr.
0. Rüdiger — ist eine zu grosse, als dass sich das alte alberne
Lied von Täuschung, Leichtgläubigkeit, Aberglauben u. s. w.
auf die Dauer dagegen zu halten vermöchte. Nur denjenigen,
die sich durch voreiliges Absprechen und Höhnen gewisser-
maassen gebunden, wird es schwer, den Weg zu einem objektiven
Urtheil zurückzufinden. Von ihnen gilt zum Theil,
was Franz von Daader (im 4. Band, S. 67) sagt: — „So
lange es mit dem Ignoriren solcher Erscheinungen und That-
sachen nur immer angeht, sehen wir diese Menschen ihre
eigene Ignoranz hinter solchem Ignoriren versteckt zu halten,
sich eifrig angelegen sein lassen. Sowie aber auch dieses


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