Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 438
(PDF, 157 MB)
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438 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 10. Heft. (Ootober 1881.)

Mittel nicht mehr verfängt, sehen wir sie zu allen, auch den
schlechtesten Mitteln greifen, bisweilen seihst in hohem Grade
unartig und giftig werden, weil sie nicht mit Unrecht fürchten,
dass auch nur eine einzige solcher Thatsachen hinreichend
sein würde, ihnen im eigentlichsten Sinne des Wortes „ihr
ganzes Konzept zu verrücken", und weil, falls alle Menschen,
welche sonst und noch jetzt anders als sie über diese Erscheinungen
denken, nicht sammt und sonders Narren wären,
die natürliche Folge hiervon keine andre sein würde, als
dass sie selbst nur bornierte Schwachköpfe wären." — Doch
auch ihre Zeit wird ja kommen.

Noch eine weitere Folge der letzten Sitzungen möchte
ich Ihnen mittheilen. Nicht lange nach Bastians Abreise
begann nämlich in unserem Freundeskreise selbst ein Materialisationsmedium
sich zu entwickeln. Bin junger Mann von
20 Jahren, aus einer bekannten Berliner Familie stammend
und hier als Lithograph beschäftigt, der uns schon eine Zeit
lang als sehr gutes Schreibmedium bekannt war, bekam von
seinen Geisterfreunden die Weisung, für Materialisation zu
sitzen, und da das Kabinet noch in meinem Zimmer stand,
wurde sofort in Gegenwart vob drei Herren der Versuch
gemacht. Das Medium, welches niemals selber einer Materialisation
beigewohnt, begab sich in das Kabinet, und schot)
nach etwa 10 Minuten erschien zwar nicht eine ganze Gestalt
, wohl aber streckte sich ein weiblicher Arm mit einem
weissen Tuch in der Hand aus dem Vorhang hervor. Als
derselbe dann zum zweiten Mal ohne das Tuch wieder erschien
, wurde es sogar einem der Herren verstattet, denselben
zu berühren, um sich auch durch das Gefühl von
seiner Realität zu überzeugen. Mit dieser ersten Probe war
für den Abend freilich die Kraft erschöpft, wie man uns
durch Klopftöne mittheilte. Jedenfalls aber hatten wir damit
einen handgreiflichen Beweis, dass diese Phase des Mediumismus
nicht eine besondre Gabe der angelsächsischen Race
sei, und dass wir nur mit derselben Geduld wie Amerikaner
und Engländer jene Erscheinungen zu verfolgen brauchen,
um dieselben Resultate zu erreichen. Zu meinem Bedauern
muss ich freilich hinzusetzen, dass es uns nicht möglich gewesen
ist, unsere Sitzungen fortzusetzen, da wenige Tage
darauf der erwähnte junge Mann nach Berlin übersiedelte.
So viel ich weiss, ist es auch den Berliner Freunden bisher
noch nicht gelungen, denselben zur weiteren Entwicke-
lung seiner Gabe zu bewegen.

Sie sehen also, geehrter Herr Redacteur, die Sache geht
bei uns ihren stillen und sicheren Gang. Hoffentlich ist die
Zeit nicht fern, wo die Realität der phänomenalen Grund-


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