Freiburger historische Bestände - digital

444 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 10. Heft. (October 1881.)

ging, wie sie es nannte, zuweilen andere Geister mit Er-
laubniss kamen und sich vorstellten, und dabei frei ihre
eigenen Gedanken und Empfindungen aussprachen. Mr.
Hoff schreibt im März Folgendes über eine sog. Communi-
cation oder Geistermittlteilung durch eine andere junge Dame
desselben Hauses. Den Namen des Mediums verschweige
ich, weil ich keine Erlaubniss zu seiner Veröffentlichung
habe: —

„Eine Lady kam durch — in unser Haus, welche behauptete
, in Tenessee gelebt zu haben und gestorben zu
„sein, und berichtete, sie sei von ihrem 8. bis zum 25. Lebenswahre
, in dem sie starb, mit einer ähnlichen Krankheit und
„auf eine ähnliche Weise behaftet gewesen wie Mary, als
„sie starb. Sie sagt, dass Mary Oontrolle über Lurancy
„Yenmim habe und diese Oontrolle behalten werde, bis diese
„zu ihrem normalen Zustande wieder hergestellt sei, worauf
„Mary sie verlassen werde. Mary ist glücklich wie eine
„Lerche und giebt täglich, fast stündlich Beweise, dass
„Mary s Geist ihr wirklich innewohne. Sie kennt Lurancy9 s
„Familie, ja überhaupt deren Freunde ganz und gar nicht.
„Sie weiss und kennt nur alles das, was unsere Mary zu
„wissen pflegte, und durchaus nichts von dem, was Miss
„ Vennum als Mädchen weiss. Sie geht jetzt in den Trance-
„Zustand ein, ohne irgend welche Starrheit der Muskeln,
„ganz sanft und mit ihrem eigenen Willen, beschreibt himmlische
Scenen etc., etc. Wir glauben, dass Alles gut werden,
„und Lurancy ihren orthodoxen Freunden noch wieder hergestellt
zugeführt werden wird. * * Einige ihrer Verwandten
„wurden dadurch überzeugt, dass Mary ihre Aufmerksamkeit
auf vor 13 Jahren zwischen ihr und ihnen geschehene
„Dinge lenkte. Das erweckte sie zum Glauben. * * Es ist
„wundervoll, * * Es würde ein ganzes Buch von nöthen sein,
„um nur die wichtigsten Thatsachen zu verzeichnen, welche
„mit ihr vorgefallen sind."

Mrs. Dr. Alter schreibt unter dem 16. April 1878 über
Mary Folgendes: —

„Meine Engel-Schwester sagt, sie wolle von uns bald
„wieder hinweggehen, behauptet aber, sie werde trotzdem
„oft bei uns sein. Sie eiklärt Lurancy für ein schönes Mäd-
„chen; behauptet, sie sehe dieselbe beinahe jeden Tag, und
„wir wissen, dass sie wirklich jeden Tag besser wird. O,
„die Lectionen, welche uns gelehrt werden, sind gleich
„Schätzen seltener Diamanten; sie werden dem Geiste so
„fest eingeprägt, dass eher Himmel und Erde vergehen dürften,
„als dass nur ein Jota oder ein Tüpfelchen davon vergessen
„würde. * * * Ich habe so Vieles gelernt, was gross und