Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 451
(PDF, 157 MB)
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L. v. Hellenbach: Die vermeintliche Rückkehr der Todten. 451

Behauptungen und Ansichten geben, dem rathe ich eine
kleine Brochüre unter dem Titel: „Darstellung selbsterlebter
mystischer Erscheinungen" von M. Joller, Advoeaten und
schweizerischem Nationalrath, — aus der neuesten Zeit zur
Leetüre an, worin einfach erzählt wird, aus welchen Gründen
er seinen altererblen Wohnsitz verlassen musste, weil er
trotz mehrmonatlicher Beobachtung, polizeilicher und wissenschaftlicher
Intervention keine Ruhe hatte. Für die Wahrheit
sprechen nicht nur die Inwohneraussagen, sondern spricht
die Zeugenschaft von Hunderten. Der Spuk begann im
Jahre 1861 und dauerte 4 Monate. Wäre Joller ein Gläubiger
oder Kenner solcher Phänomene gewesen, so würde er sie
ausgenützt haben, aber nicht vor ihnen geflohen sein, und
könnte er noch heute dort wohnen. Er schliesst mit folgenden
Worten: —

„Ein scharfer Griffel hat aus dem Tagebuche meines
Lebens die schönere Hälfte mit einem Zug gestrichen, —
des unberechenbaren Schadens nicht zu gedenken, der mir
erwachsen ist. Ich lege aber Alles als Pfand für die treue
Wahrheit dessen, wovon ich mich seit Wochen mit hellem
Sinn überzeugt, und mit der der Wissenschaft und ihrer
ewigen Forschung schuldigen Gewissenhaftigkeit hier in dieser
kleinen Schrift nieder.

„Wenn ich lange Namensverzeichnisse von Zeugen aus
verschiedenen Ständen, auf die ich wiederholt hingewiesen,
hier weggelassen habe, so geschah es keineswegs, um dieselben
vorzuenthalten, vielmehr werde ich stets bereit sein,
ernsten Forschungen von Autoritäten zur Beschwichtigung
allfälliger Z-veifel damit beizustehen/4 —

Wäre Doctor Joller kein voreingenommener „Gebildeter"
gewesen, hätte er die naive Objectivität der Dibbesdorfer
Bauern und der Hydesviller Kinder nachgeahmt, so wären
die Dinge anders gekommen.

Die Zahl ähnlicher, von den alten Olassikern ebenso
häufig, als in neuerer Zeit berichteter Geschichten ist eine
unendlich grosse; Perty, Kieser, Schindler und Kerner*) haben
allein hinreichendes Material gesammelt.

Wenn wir aber auch die Wahrheit einiger dieser Berichte
voraussetzen und an die Möglichkeit des Fortbestandes

*) üie „Blätter aus Prevorst" und das „Magikon" von Kerner bilden
eigentlich die wertvollsten Sammlungen dieser Art, weil sehr viele
Berichte den Stempel der Wahrheit an der Stirne tragen. Leider sind
die theosophiseh-philosophischen Excursionen und insbesondere das
Streben, mit der Offenbarung der Schrift im Einklänge zu bleiben,
auch ve*n-eten. Wer aber das religiöse Vorurtheil nicht abgebeutelt,
d. h. sieh von der Ofienbarungs-Autorität nicht emaneipirt hat, —
„durchschreitet das Feuer nie," um die Brünlüld zu erweoken!

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