Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 453
(PDF, 157 MB)
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Psychische Studien. VIII. Jahrg. 10. Heft. (October 18P1.) 453

Arthur Schopenhauers Stellung zur Unsterblichkeitsfrage
.

Von Prof. Dr. Franz Hoffmann.

\f -T-L. I.»

(Schluss von Seite 419.)
Anstatt so gelehrig, einsichtig, weise und folgsam zu
sein, haben sie sich, poltert Seh., heut zu Tage die Aufgabe
gestellt, der Kanfscken Philosophie und der Wahrheit zum
Trotz, spekulative Theologie, rationelle Psychologie, Freiheit
des Willens etc. zu lehren, während doch nach ihm das
Heil der Philosophie und der Welt nur im Atheismus,
Determinismus, Fatalismus, Pessimismus, Nihilismus gefunden
werden kann. Kaum hat Sch. diesen vermeintlich vernichtenden
Trumpf ausgespielt, so fällt er aufs Neue und zum
so und so vielstenmale schimpfend her über Fechner, Schetting,
(Hegel ist diesmal stillschweigend eingeschlossen; das Register
seiner Schimpfereien gegen ihn scheint endlich erschöpft
au sein), Herbart, Fries, (man sieht nicht, fehlt ihm der
Athem oder Raum, noch ein halbes oder ganzes Dutzend
Anderen den fernhintreffenden Spiess durch das Gehirn
zu jagen), die alle der zügellosesten Phantasterei und zugleich
der Einschwärzung der Landesreligion als philosophischer
Ergebnisse und noch obendrein des Hingebens an die
Resultate reiner platten, rationalistischen, optimistischen,
eigentlich bloss jüdischen Theologie" beschuldigt werden.
— Welche krasse Confusion in diesen leidenschaftlich zusammengerafften
Beschuldigungen liegt, bedarf wohl keiner
näheren Beleuchtung. Aber nicht überflüssig wird es sein,
die Behauptung Schopenhauers zu prüfen, dass die iftm^sche
Philosophie alle Theologie aus der philosophischen Welt
hinausgeschafft und den Atheismus unwiderleglich aufgepflanzt
habe. Wollten wir, was wir nicht thun, einräumen,
dass Kants kritische Ungültigkeitserklärung der Beweise für
das Dasein Gottes zu Recht bestünde, seine Kritik wirklich
so zermalmend wäre, als Mendelsohn und seine Nachsprecher
gemeint haben, so würde es doch eine leichtsinnige, ja frivole
Verfälschung sein, daraus Atheismus Kants folgern zu
wollen. Denn abgesehen davon, dass Kant sagt, teleologische
Betrachtungen vermehrten den Glauben an einen höchsten
Urheber bis zu einer unwiderstehlichen Ueberzeugung und
der physikotheologische (teleologische) Beweis verdiene jederzeit
mit Achtung genannt zu werden, daher es nicht allein
trostlos, sondern auch ganz umsonst sein würde, dem Ansehen
desselben etwas entziehen zu wollen, soll nach ihm


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