Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 460
(PDF, 157 MB)
Bibliographische Information
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460 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 10. Heft. (October 1881.)

der eine echte Kraft besitzt, durch eine besondere Versuchung
verführt worden sei, so würde ich entweder über
die Person schweigen, sie selbst aber privatim warnen und
mich bestreben, sie zum Rechten zu bestimmen, oder ich
würde die ganze, klare Wahrheit sagen, es Andern überlassend
, die Thatsachen, so wie sie mir bekannt sind, zu
beurtheilen. Unbestimmte Anspielungen; wie wir sie oft bei
Herabsetzung berühmter Medien hören, können grossen
Schaden anrichten, dürften aber schwerlich weder für sie,
noch für das Publikum gut sein. Ein Jeder mus& selbst ur-
theilen; aber ich denke, dass bei unserer Behandlung der Sensitiven
etwas freundlichere Rücksicht, geduldigere Schonung
und mehr Ueberlegung bei Beurtheilung für oder wider die
Echtheit der Phänomene sehr heilsame Resultate erzielen
würden. Besonders sollten wir vorsichtig sein bei der Entscheidung
über die genaue Grösse der Verantwortlichkeit,
die auf Denen ruht, durch welche wir Kundgebungen erhalten
. Nach dem, was ich gesehen und gehört habe, frage
ich, ob irgend ein lebender Mensch im Stande ist, in allen
Fällen genau die Grenzlinie zu ziehen zwischen dem, was
bei Materialisationen als echt zu betrachten ist, und dam,
was in der That nicht das ist, was es sein sollte. Ich frage,
ob das Medium oder der Geist immer wissen, wie viel körperliche
Form bei den Verkörperungen gebraucht wird? In
einigen Fällen (wie bei Frau Compion, deren Kleid auf dem
Boden festgenagelt, und die noch ausserdem befestigt war),
ist das Medium von seinem Sitze verschwunden, während
einige der kräftigen^ männlichen Gestalten sich zeigten, und
wurde dennoch, als die Seance zu Ende war, mit allen Befestigungen
unverändert auf ihrem Platze vorgefunden. In
andern Fällen sind, wie Sie wissen, Medien gefunden worden,
die an Gewicht verloren haben, (obgleich dies kaum entscheidend
ist, da ein Tisch durch Geistes-Einwirkung in
einem Augenblicke leicht oder schwer gemacht werden kann),
und oft wird uns erzählt von Verlust an Grösse, während
in noch andern, wohl beglaubigten Fällen das Gesicht einer
' lebenden Frau verwandelt wurde und vor den Augen jener
grade auf sie Schauenden ein ganz verändertes Ansehen
bekam und zuweilen das eines Mannes mit Schnurrbart und
Backenbart wurde. Ich habe von einem wunderbaren Falle
solcher Körperverwandlung gehört, die sich bei einem bekannten
amerikanischen Medium zugetragen bat, doch kann
ich auf die Einzelnheiten derselben jetzt nicht eingehen.
Da die Sachen so sind, wie können wir immer und gewiss
wissen, auf welcher Seite der Linie der Betrug beginnt?
Der auf die Materie wirkende Geist kann aus dem Körper

i


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