Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
8. Jahrgang.1881
Seite: 462
(PDF, 157 MB)
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462 Psychische Studien. VIII. Jahrg. 10. Heft. (October 1881.)

Wie viele von solchen hat es gegeben und giebt es
noch! Für sie wie für mich selbst bewillkommne ich die
fühlbaren Leweise, die uns helfen, jene geistigen Zeugnisse
zu erhärten und zu erhöhen, die wTohl hinlänglich genügend
sein sollten, es aber, wenige ausgenommen, nicht sind.
Schopenhauer. Martinean, Broussais und viele Andere kannten
die Thatsaehen des Somnambulismus und bliol cn doch, was
das zukünftige Leben anbetrifft, angläubig. Erst als Ellioison
Zeuge war von einigen physikalischen Phänomenen, erwachte
er vom Alpdrucke des Unglaubens und segnete das kommende
Licht. Schopenhauer war selbst hellsehend, wie er uns erzählt
, und doch lebte und starb er als Atheist und Sadducäer.

Es scheint mir eine recht schwankende Art von Vorstellung
, die Sinne zu verachten, obgleich das, was sie uns •
bringen, geistig und erhaben ist. Sind denn die Worte von
den Lippen eines Hellsehenden nothwendig geistvoller und
weiter eitfernt von der natürlichen Fläche, als die von den
Lippen eines entkörperten Geistes? Giebt uns nicht die einfache
Thatsache ihrer Aeusserang von solchen Lippen mehr zu
denken, als der Verstand begreifen kann ? In beiden Fällen
erhalten wir diese Worte durch den Sinn des Gehörs, oder,
wenn wir sie als gesprochene lesen, durch das Gesicht. Wir
können auf anderem Wege nicht viel empfangen, solange
wir an den irdischen Körper gebunden sind. Diejenigen,
welche nicht selbst Medien oder Hellsehende sind, müssen
sich auf die Augen und Ohren, die sie haben, verlassen.
Derjenige, welcher auf der Fläche der Sinne lebt, ist eine
arme Art von Mensch; aber derjenige, welcher unterlässt,
in ihnen die Kanäle zu prüfen, durch welche alles das kommt,
was er kennt, nicht allein in der Welt um sich her, sondern
auch in seiner eigenen Verstandes- und Geistes-Sphäre,
ist gewiss kein wahrer Philosoph.

Ehe ich Ihnen indessen Gedanken und Meinungen erörtere
, die vielleicht, ausser für mich selbst, nur geringen
Werth haben, will ich Ihnen erzählen, wie ich zuerst von
den Wahrheiten des Spiritualismus überzeugt wurde, und
was diese Ueberzeugung gethan hat für ein beraubtes und
zweifelndes Mutterherz. Meine Aufzeichnungen über die
Seancen habe ich immer sogleich gemacht. Ich habe niemals
meinem Gedächtnisse vertraut und habe immer auf das Gewissenhafteste
und nach bestem Vermögen die genaue Wahrheit
dargelegt ohne Verschönerung oder Uebertreibung. Die
Enthüllung, welche ich Ihnen machen will, würde zu persönlich
scheinen, wenn ich zu einer öffentlichen Versammlung
spräche; doch da ich nur Spiritualisten vor mir habe,
so fühle ich, dass Sie mit freundlicher Theilnahme die Ein-


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